ERS-Kongress 2019: Neue ERS-Leitlinien & weitere Highlights

Illustrationen: Alexey Blogoodf/GettyImages

Im Rahmen des ERS-Kongresses 2019 in Madrid wurden auch neue Leitlinien bzw. Updates zu bestehenden Empfehlungen vorgestellt. Ein absolutes Novum ist die erste ERS-Guideline zum Management des chronischen Hustens, die allerdings in einem weitgehend evidenzfreien Raum erstellt werden musste, da zu praktisch allen in der Praxis eingesetzten Therapien klinische Studien fehlen. (CliniCum pneumo 6/19)

Erste ERS-Guideline zum Management des chronischen Hustens

Mit Spannung wurde die erste Leitlinie der European Respiratory Society (ERS) zum Thema chronischer Husten, die von einer Taskforce in dreijähriger Arbeit erstellt wurde, erwartet. Dies leider auf Basis sehr beschiedener Evidenz, weshalb die meisten konkreten Empfehlungen mit dem Disclaimer „conditional recommenda­tion, very low quality evidence“ versehen sind, so Prof. Dr. Alyn Hugh Morice, Head of Respiratory Medicine, University of Hull, UK. Die Bedeutung des Dokuments liegt jedoch nicht zuletzt darin, dass chronischer, refraktärer Husten nun als eigenständige Diagnose und Erkrankung anerkannt ist, was bedeutet, dass Husten auch ohne eine andere Grundkrankheit vorhanden und für die Betroffenen sehr belastend sein kann. Als wichtigste Ursache wird eine Hypersensitivität des Nervus vagus gegenüber unterschiedlichen Stimuli angenommen. Betroffen sind mehrheitlich Frauen im mittleren Lebensalter. Adipositas und Reizdarmsyndrom sind häufig mit chronischem, refraktärem Husten assoziiert.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum pneumo