Wenig Substanzkonsum bei Migränebetroffenen
Eine niederländische Gruppe untersuchte den legalen und illegalen Substanzkonsum bei Migränepatienten und -patientinnen und gelangte zu dem Ergebnis, dass Menschen, die unter Migräne leiden, Alkohol, Nikotin und illegale Drogen eher meiden. Der Grund dürfte eine tatsächliche oder zumindest vermutete ungünstige Wirkung auf die Migräne sein.
Aktuell besteht sowohl in der Forschung als auch seitens der Patientinnen und Patienten erhöhtes Interesse an Lebensstilfaktoren, da diese als Migränetrigger wahrgenommen werden, so Dr. Thomas van den Hoek, von der Universiteit Leiden, Niederlande. Patientinnen und Patienten wollen mehr und mehr über diese Lebensstilfaktoren wissen, um potenzielle Triggerfaktoren vermeiden zu können. Einer dieser Lebensstilfaktoren ist der Konsum von Alkohol und anderen Substanzen. Gerade der Substanzkonsum wird immer wieder mit Migräneattacken in Zusammenhang gebracht. Allerdings betont van den Hoek, dass die Bedeutung des Substanzkonsums für die Migräneerkrankung umstritten ist.
Alkohol wurde in einer Studie von knapp der Hälfte der befragten Migränepatient:innen als Trigger angegeben, wobei in diesem Aspekt (im Unterschied zu anderen Migränetriggern) keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern gefunden wurden. 12% der befragten Migränepatienten und -patientinnen gaben an, wegen der Migräne den Alkoholkonsum gänzlich eingestellt zu haben, weitere 18% hatten niemals Alkohol konsumiert. Unter den alkoholischen Getränken wird vor allem Rotwein als Auslöser von Attacken genannt. Diese treten rund fünf Stunden nach dem Alkoholkonsum ein.