NICHE-2-Studie: Gute Ergebnisse bei dMMR-Darmkrebs

Laut den Ergebnissen der NICHE-2-Studie sprechen Patienten mit Dickdarmkrebs mit Mismatch-Repair-Defizienz (dMMR) deutlich besser auf eine neoadjuvante Immuntherapie an als auf eine neoadjuvante Chemotherapie. Diese Daten wurden im Rahmen einer Session am European Society of Medical Oncology Kongress 2022 vorgestellt.

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Unbehandelte Darmpolypen können sich zu Darmkrebs entwickeln
selvanegra/GettyImages

Pro Jahr erkranken rund 2.500 Männer und 1.900 Frauen in Österreich an Darmkrebs. Rund 3.000 Menschen sterben daran. Die Mortalität ist jedoch in den letzten Jahrzehnten gesunken. Dies ist vor allem auch auf effektive und neue Therapieoptionen zurückzuführen. „Von allen Darmkrebs-Patienten weisen zirka zehn bis 15 Prozent eine Mismatch-Repair-Defizienz auf. Ein Drittel der kolorektalen Tumore sind mit einem Lynch-Syndrom assoziiert“, wie Dr. Myriam Chalabi, PhD, von der gastrointestinalen onkologischen Abteilung am niederländischen Krebsinstitut in Amsterdam betonte. Sie führte weiter aus: „Trotz einer bereits etablierten Chemotherapie treten rund 20 bis 40 Prozent der Stadium-III-dMMR-Tumore wiederholt auf.“ Folglich hat diese Tumorerkrankung eine ungünstige Prognose.

Methodik

Die nicht-randomisierte, multizentrische NICHE-2-Studie wurde initiiert, nachdem 32 Patienten mit nicht-metastasiertem dMMR-Darmkrebs in der Niche-1-Studie gutes pathologisches Ansprechen zeigten. In der NICHE-2-Studie wurden insgesamt 112 Patienten mit nicht metastasiertem dMMR-Darmkrebs eingeschlossen. Das Durchschnittsalter betrug 60 Jahre (20–82). Im ersten Zyklus erhielten die Patienten Nivolumab 3mg/kg und Ipilimumab 1mg/kg am Tag 1 und 15. Im zweiten Zyklus wurde den Patienten eine Einzeldosis Nivolumab 3mg/kg am ersten Tag verabreicht. Innerhalb von sechs Wochen ab dem Beginn der Studie wurden die Patienten einer Operation unterzogen. Zu den primären Endpunkten zählte neben Sicherheit auch ein krankheitsfreies Überleben von drei Jahren. Zu den sekundären Endpunkten gehörten unter anderem die Major Pathological Response (MPR) und Pathological Complete Response (pCR).

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