13. Nov. 2020Das Mikrobiom der Lunge

ERS 2020: Das Mikrobiom mischt bei Lungenkrebs kräftig mit

Nicht nur das Mikrobiom im Darm, sondern auch das spezifische Mikrobiom der Lunge spielt eine tragende Rolle bei der Entstehung von Lungenkrebs. Rezente Daten zeigen außerdem, dass im Rahmen der Therapie das Mikrobiom nicht zu unterschätzen ist.

leila_divine/iStock

Die Lunge ist weder steril noch frei von Bakterien – sie beinhaltet ein eigenes Mikrobiom, das sich in seiner Zusammensetzung von jenem des Gastrointestinaltraktes unterscheidet.1 „Die Mikrobiota gelangen in die tieferen Bereiche der Atemwege vermutlich durch Mikroaspiration, Inhalation oder Einwanderung im Rahmen der Nahrungsaufnahme. Deshalb ist das Mikrobiom der Lunge in seiner Zusammensetzung jenem der Mundhöhle und dem Magens ähnlicher als dem Mikrobiom der Nasenhöhle“, erläutert Prof. Dr. Hortense Slevogt, Leiterin von Host-Septomics-Forschungsgruppe für Infektions- und Mikrobiomforschung, Friedrich-Schiller-Universität Jena. „Vom Darmmikrobiom wissen wir, dass es eine entscheidende Rolle bei der Entstehung wesentlicher Bestandteile des angeborenen und erworbenem Immunsystems des Wirtes spielt. Das Immunsystem wiederum ist zuständig für die Aufrechterhaltung der Schlüsselfunktionen der Wirt-Mikrobe-Symbiose.2 Interessant dabei ist, dass die zelluläre Antwort nicht nur lokal in der Darmmukosa aktiviert wird, sondern auch weit entfernt in anderen Geweben.“

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.
Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum pneumo