Mangelernährt im Spital – was nun?
KONGRESS – Jeder aufgenommene Spitalspatient gehört frühzeitig auf eine Mangelernährung gescreent, hieß es auf der AKE-Herbsttagung. Denn eine Ernährungstherapie reduziert Morbidität, Mortalität und Spitalskosten.
Ein Drittel bis gut die Halfte der Patienten auf nicht intensivmedizinischen Stationen ist laut Literatur mangelernahrt. Dass Mangelernahrung mit einer erhohten Mortalitatsrate assoziiert ist, habe eine neuere Studie mit 4000 Patienten im Kantonsspital Aarau gezeigt, betonte Prof. Dr. Zeno Stanga von der Universitatsklinik fur Diabetologie, Endokrinologie, Ernahrungsmedizin, Universitatsspital Bern (Inselspital), auf der Herbsttagung der Arbeitsgemeinschaft Klinische Ernahrung (AKE) in Schladming. In dieser Studie1 hatten 30 % der Patienten ein hohes Mangelernahrungsrisiko, definiert durch einen NRS 2002 (Nutritional Risk Screening) ≥ 3 Punkte. Je hoher die Gesamtpunktezahl, desto hoher die 30-Tage-Mortalitat: Bei einem NRS 2 betrug sie zirka 2 %, bei einem NRS ≥ 5 fast 20 %.