Schwindel aus dem Ohr
LEITLINIE – Schwindel ist ein unspezifisches Symptom und kann in der Hausarztpraxis oft nicht beweisend einer Diagnose zugeordnet werden. Eine neue Leitlinie gibt Orientierung für das Stellen von Verdachtsdiagnosen auf Basis einer genauen und strukturierten Anamnese.
Oft liegen dem akuten Schwindel Störungen im Bereich des Gehör- und Gleichgewichtsorgans zugrunde. Die neue S3-Leitlinie „Akuter Schwindel in der Hausarztpraxis“ der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin hilft bei der Abschätzung, welche Patienten einer HNO-Abklärung zugeführt werden sollen. Anamnestisch gilt es abzuklären, welchen Charakter der Schwindel hat (Drehschwindel, Gangunsicherheit, Schwankschwindel oder Benommenheit). Dauer der Symptome, auslösende Faktoren und Zusatzsymptome helfen bei der weiteren Eingrenzung. Bei Verdacht auf Morbus Menière, akute Labyrinthitis und Zoster oticus heißt es rasch zu handeln und einen Spezialisten hinzuzuziehen (Empfehlungsgrad B). Bei allen dreien steht Drehschwindel im Vordergrund – das Vorliegen von Hörstörungen bzw. Schmerzen im Gesichtsbereich helfen bei der Eingrenzung der Verdachtsdiagnose.