Verfettung macht das Herz insuffizient
Dass es bei Adipösen zu einer „Herzverfettung“ kommen kann, ist eine Volksweisheit. Tatsächlich treten Lipidspeicher im Herzmuskel insbesondere bei Typ-2-Diabetikern auf und können zu einer diabetischen Kardiomyopathie und nicht-ischämischen Herzinsuffizienz führen.
Kardiovaskuläre Folgeschäden zählen zu den häufigen Spätkomplikationen des Diabetes mellitus. Diese entstehen allerdings nicht nur durch Veränderungen an den Gefäßen in der Peripherie, sondern auch durch direkte Schädigung des Myokards im Sinne einer verstärkten Fetteinlagerung. Der im Volksmund gebräuchliche Terminus „Herzverfettung“ hat hier durchaus seine Berechtigung. Man spricht von einer diabetischen Kardiomyopathie. Diese führt zu einer Herzinsuffizienz, die „weder durch Hypertonie noch durch Vernarbungen infolge von Herzinfarkten entsteht“, wie Univ.-Prof. Dr. Michael Krebs, Endokrinologe an der MedUni Wien, beim Consensus-Meeting der AG Herzinsuffizienz ausführte. Der Typ-2-Diabetes, der in aller Regel auch mit einem gestörten Fettstoffwechsel in Beziehung steht, ist in diesem Sinne besonders ungünstig.