13. März 2019Kongress-Preview

EAU19: Was Sie am Europäischen Urologenkongress erwartet

Church of La Sagrada Familia from Antoni Gaudi at golden hour. Barcelona. Spain
(c) Gettyimages/Eloi_Omella

Vom 15. bis 19. März 2019 lockt der diesjährige Kongress der European Association of Urology rund 15.000 Urologen nach Barcelona. Medonline ist vor Ort und fragt Experten nach ihren Take Home Messages. Die Highlights aus dem Kongress-Programm haben wir schon jetzt für Sie zusammengefasst.

Über 1.500 Abstracts hat das wissenschaftliche Komitee der European Association of Urology (EAU) heuer ausgewählt. Sie werden im Rahmen von Vorträgen und Postern präsentiert und von etwa 15.000 Experten in Barcelona diskutiert. Das Programm ist vielfältig und multidisziplinär aufgestellt, sodass kein urologischer Teilbereich zu kurz kommen dürfte.

Das Programm

Breaking News Sessions

In den Breaking News Sessions werden am Sonntag und Montag zwischen 7.30 und 8.00 Uhr vor den Plenary Sessions die wichtigsten Studienhöhepunkte des Jahres vorgestellt.

Prostatakarzinom

  • Die Phase-III-Studie ARAMIS untersucht, ob der Androgenrezeptor-Inhibitor Daralutamid die Metastasierung bei Patienten mit nicht metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom verhindern kann. Die Studie wurde mit insgesamt 1.509 Patienten durchgeführt, die gleichzeitig Hormontherapie erhielten. (Plenary Session 3 Breaking News, Sonntag, 17.3., 7.30–8.00 Uhr)
  • Eine weitere am EAU vorgestellte Studie evaluiert den Nutzen des biparametrischen MRT gegenüber multiparametrischem MRT und TRUS-Biopsie zur Detektion von klinisch signifikanten Prostatakarzinomen in Biopsie-naiven Männern mit erhöhtem PSA. (Plenary Session 3 Breaking News, Sonntag, 17.3., 7.30–8.00 Uhr)
  • Außerdem werden Daten zur Phase-III-Studie ARCHES erwartet, die den Nutzen des Androgenrezeptor-Inhibitors Enzalutamid in Kombination mit Androgendeprivationstherapie bei Männern mit metastasiertem hormonsensitiven Prostatakarzinom überprüft. (Plenary Session 5 Breaking News, Montag, 18.3., 7.30-8.00 Uhr)

Urothelialkarzinom

  • Präsentiert werden Ergebnisse der Phase-IIIb-Studie SAUL, bei der die Wirksamkeit und Sicherheit des PD-L1-Inhibitors Atezolizumab bei Patienten mit lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Urothelialkarzinomen in Zweit- bis Viertlinie untersucht wird. (Plenary Session 5 Breaking News, Montag, 18.3., 7.30–8.00 Uhr)

Plenary Sessions

Sieben Plenary Sessions die, teilweise parallel, in der Früh stattfinden, dienen dem Austausch in aktuellen und kontroversen urologischen Belangen. Experten teilen ihre Meinungen und Erkenntnisse von neuen Diagnose- bis zu Behandlungsoptionen in Form von Podiumsdiskussionen, Fallbeispielen und Übersichtsvorträgen.

Das Themenspektrum reicht von chirurgischen Ansätzen und alternativen Behandlungsoptionen beim Nierenzellkarzinom (Plenary Session 4, Sonntag, 17.3., 8.00–10.15 Uhr) über die optimale Behandlung von Männern mit Lower Urinary Tract Symptoms (LUTS, Plenary Session 7, Dienstag, 19.3., 8.00–13.10 Uhr) bis hin zur „Nightmare-Session Harnsteine“, in der „Worst-Case“-Szenarios diskutiert werden (Plenary Session 2, Samstag, 16.3., 8.15–10.10 Uhr). Anhand von Beispielen wie einem vergessenen Stent, einer schweren Sepsis nach Ureteroskopie oder Verletzungen des Darmes durch perkutane Nephrolithotomie wird debattiert, wie in der Praxis mit solchen Problemen umgegangen werden kann.

Thematic Sessions

Von Sonntag, 16.3. bis Montag, 18.3. werden von 10.30 bis 12.00 Uhr zentrale Themen und Herausforderungen der Urologie, in thematische Sessions gruppiert, beleuchtet und diskutiert. Dazu zählen aktuelle Forschungsarbeiten sowie wichtige Fragen des täglichen Praxisalltags.

Beispiele sind Sessions, in denen Komplikationen der Laparoskopie besprochen werden (Thematic Session 05, Sonntag, 17.3., 10.30 Uhr), sowie ein Update zur pädiatrischen Urologie (Thematic Session 10, Sonntag, 17.3., 10.30 Uhr) oder das Management von Krebs bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz oder Nierentransplantation (Thematic Session 20, Montag, 18.3., 10.30 Uhr).

Was sagen die Experten?

Wir werden auch dieses Mal mit Experten aus den einzelnen Fachbereichen darüber diskutieren, ob und wie die am EAU19 vorgestellten Studien künftig die medizinische Praxis verändern werden. Wir freuen uns auf ein Interview, unter anderem mit:

  • Prof. Dr. med. Arnulf Stenzl, Klinik für Urologie, Universitätklinikum Tübingen (Leiter des wissenschaftlichen Komitees des EAU)
  • Dr. David D’Andrea, Universitätsklinik für Urologie, Medizinische Universität Wien
  • OA Priv.-Doz. Dr. Martin Marszalek, Abteilung für Urologie und Andrologie, SMZ Ost – Donauspital, Wien

Über die European Association of Urology

Die EAU wurde in den frühen 1970er Jahren gegründet und ist mit 16.000 medizinisch-urologischen Fachpersonen als Mitglieder die führende urologische Plattform Europas.

Zur Homepage der Gesellschaft
Das Kongressprogramm und die Abstractsammlung finden Sie hier

Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum uro&gyn