14. Dez. 2022Spitalsumfrage Teil 2

Wiener Spitäler: „Alarmglocken läuten laut!“

Gangbetten, extreme Triage, zu kurze Ruhezeiten. Wiens Spitalsärzt:innen kämpfen mit einer „katastrophalen Arbeitsüberlastung“, schlägt die Ärztekammer für Wien Alarm und verweist auf Teil 2 der Wiener Spitalsumfrage. Die Ärztevertreter drängen den Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) auf rasche Lösungen und machen auch selbst Vorschläge.

Gestresste und überarbeitete Ärztin, die Scrubs trägt, sitzt auf dem Boden im Krankenhauskorridor
monkeybusinessimages/GettyImages

Wiener Spitalsärzt:innen müssten „extrem“ triagieren: „Leute liegen auf Gängen in Betten und sterben.“ So dramatisch schildert Dr. Stefan Ferenci, Obmann der Kurie angestellte Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien, am 13.12.2022 die Situation bei der Präsentation des zweiten Teils der Wiener Spitalsumfrage*. In dieser gaben drei Viertel der Befragten an, unter einer hohen Arbeitsbelastung zu leiden.

Vier von zehn (41 Prozent) berichten sogar von einer „sehr hohen“ Belastung. Insgesamt nahmen 1.894 Spitalsärzt:innen – von 8.817 angestellten Ärzt:innen in Wien – an der Studie von Peter Hajek Public Opinion Strategies im Auftrag der Ärztekammer teil. Damit sei die Stichprobe repräsentativ und besitze mit der Rücklaufquote von 21 Prozent „eine hohe Validität“, stellt Geschäftsführer Dr. Peter Hajek gleich zu Beginn klar.

Anlass dieser Klarstellung war die Kritik der Stadt Wien nach der Präsentation von Teil 1 (siehe medonline-Bericht „Wiener Spitalsärzt:innen orten massive Qualitätsverluste, 23.11.2022): Es seien abgesehen vom AKH Wien zu wenig WIGEV-Häuser in der Stichprobe enthalten. Das stimme nicht, sagt Hajek, 42 Prozent der Befragten kämen aus den WIGEV-Häusern – ohne das AKH Wien dazuzurechnen, das nochmal ca. ein Fünftel der Stichprobe ausmacht. Das entspreche auch der realen Verteilung.

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