25. März 2020

„Neuer ist nicht automatisch besser“

Eine Hand die mehrere Tabletten hält, während die andere Hand ein Glas Wasser hält.
Foto: xijian/gettyimages

Zulassungsbehörden geben sich oft mit dem Wissen zufrieden, dass ein Medikament sicher ist. Da das nicht immer ausreichend ist, werden mehr Vergleichsstudien und ein proaktiveres Handeln der Politik gefordert. (Pharmaceutical Tribune 01-03/2020)

Zwischen 2011 und 2017 hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) 216 von der Europäischen Arzneimittelagentur neu zugelassene Wirkstoffe begutachtet. Bei mehr als der Hälfte von ihnen (58 %) fanden die IQWIG-Prüfer in den Zulassungsstudien keinen Beleg dafür, dass die Mittel gegenüber etablierten Medikamenten einen erwähnenswerten Zusatznutzen besitzen. Nicht selten wird das gleiche Wirkprinzip von verschiedenen Herstellen verkauft, berichtet Dr. Beate Wieseler, Leiterin des Ressorts Arzneimittelbewertung beim IQWIG in Köln, zusammen mit Kollegen. Nur jedes vierte Medikament erbrachte den Beweis, dass es gegenüber der bisherigen Standardtherapie für den Patienten einen wirklichen Vorteil hinsichtlich Mortalität, Morbidität oder Lebensqualität bringt.

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