10. Nov. 2022Studie der Woche

Targeted Therapy bei pädiatrischem Hochrisiko-Hodgkin-Lymphom

Kinder mit Hochrisiko-Hodgkin-Lymphom, die das CD30-gerichtete Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Brentixumab Vedotin mit einer Standardtherapie erhielten, hatten in einer Phase-III-Studie eine um zehn Prozent geringere Wahrscheinlichkeit für ein Rezidiv.

Inhaltsverzeichnis

Das Hodgkin-Lymphom ist die häufigste Krebsart bei Patient:innen im Alter von zwölf bis 30 Jahren. Ein Drittel der Betroffenen gilt als Hochrisikogruppe, wiederum 15 bis 20 Prozent dieser Personen erleiden ein Rezidiv. Während das CD30-gerichtete Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Brentuximab Vedotin in der Kombination mit Chemotherapie beim fortgeschrittenen Stadium eines Hodgkin-Lymphoms bei Erwachsenen eine gute Wirksamkeit hat, gab es bislang im pädiatrischen Setting keine Daten.

Methodik

Es wurde eine unverblindete, multizentrische, randomisierte Phase-III-Studie mit Patient:innen im Alter von zwei bis 21 Jahren durchgeführt. Alle Patient:innen hatten ein zuvor unbehandeltes Hodgkin-Lymphom im Stadium IIB mit Massentumor oder im Stadium IIIB, IVA oder IVB. Die Patient:innen erhielten fünf 21-tägige Zyklen Brentuximab Vedotin mit Doxorubicin, Vincristin, Etoposid, Prednison und Cyclophosphamid (Brentuximab Vedotin-Gruppe) oder die pädiatrische Standardtherapie mit Doxorubicin, Bleomycin, Vincristin, Etoposid, Prednison und Cyclophosphamid (Standard-Betreuungsgruppe). Bei langsam ansprechenden Läsionen und bei großer mediastinaler Adenopathie, die bei der Diagnose vorhanden war, wurde eine Bestrahlungstherapie an der betroffenen Stelle nach dem fünften Therapiezyklus durchgeführt. Der primäre Endpunkt war das ereignisfreie Überleben, definiert als die Zeit bis zur Krankheitsprogression, zum Rückfall, zur Entwicklung einer zweiten bösartigen Neubildung oder zum Tod der Patient:innen. Sicherheit und Gesamtüberleben wurden bewertet.

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