State-of-the-Art-Diagnose und -Therapie von Myasthenia gravis
Im Rahmen eines Symposiums am 8. Kongress der European Academy of Neurology (EAN) sprachen die drei europäische Experten über aktuelle Diagnose-Tools und Therapieoptionen bei Myasthenia gravis.
Myasthenia gravis (MG) ist eine nichterbliche Autoimmunerkrankung, bei der die Signalübertragung zwischen Nerv und Muskel gestört ist. Betroffene haben oftmals asymmetrische Muskelschwäche, Müdigkeit und vor allem okuläre Symptome. Es gibt einige Unterformen, wie z.B. okuläre oder generalisierte MG.
Diagnose
Ein Verdacht auf MG kann meist durch einen Antikörper-Test bestätigt werden. MG-spezifische Antikörper, wie z.B. gegen den Acetylcholine Rezeptor (AChR), können Indiz für das Vorliegen einer MG sein. Es gibt auch andere Verlaufsformen der Erkrankung, in welchen auch andere Antikörper vorhanden sind; diese beinhalten z.B. Antikörper gegen die Muskelspezifische Rezeptortyrosinkinase (MuSK). Gleichzeitig gibt es auch Patienten, die negative Antikörper-Tests aufweisen und nur in zellspezifischen Antikörper-Tests positiv für MG-Antikörper sind. Solche Patienten weisen oftmals eine okuläre oder milde generalisierte MG auf. Prof. Amelia Evoli, Gemelli-Universitätsklinik, Rom, empfiehlt, mit dem Testen auf die häufigsten Antikörper (AChR, MuSK) zu beginnen. Können diese bei Betroffenen mit MG-Symptomen nicht nachgewiesen werden, sollte auch auf weniger häufige Antikörper getestet werden.