21. Juli 2022EAN 2022

Natalizumab: Neue Daten zu verlängertem Dosis-Intervall

Die kürzlich publizierte Phase-IIIb-Studie NOVA fand keine signifikanten Unterschiede in der Wirksamkeit von Natalizumab bei vierwöchiger oder sechswöchiger Dosierung. Aktuell präsentierte Subgruppenanalysen zeigen das gleiche Bild.

Ärzte bewerten die Ergebnisse der Magnetresonanztomographie des Gehirns im Krankenhauskonzeptfoto. Der Neurologe mit Brille hält die Hand auf dem Glas des Negatoskop-MRT-Scans und untersucht die Struktur des Gehirngewebes
Shidlovski/iStock

Natalizumab ist ein in der Therapie der Multiplen Sklerose (MS) schwer verzichtbares Biologikum. Der monoklonale Antikörper ist gegen Integrine der Alpha4-Untereinheit auf T-Helfer-Zellen und auf zytotoxische T-Lymphozyten gerichtet. Dies führt zu einer Hemmung der Migration von Lymphozyten in das zentrale Nervensystem. Während Natalizumab im Allgemeinen gut vertragen wird, birgt es doch ein relevantes Risiko, nämlich die Reaktivierung einer latenten Infektion mit dem JC-Virus (Humanes Polyomavirus 2), die einer progressiven multifokalen Leukenzephalopathie (PML), einer progredienten Slow-Virus-Infektion des Zentralnervensystems, resultiert.

Was ist das optimale Dosierungsintervall?

Eine Strategie zur Verminderung dieses Risikos ist die Verlängerung der Dosierungsintervalle. Natalizumab wird üblicherweise mit 300mg alle vier Wochen appliziert. „In den USA kam die Hypothese auf, dass wir Natalizumab vielleicht überdosieren“, sagt Prof. Dr. Gavin Giovannoni von der Queen Mary University in London. Einige Neurologen hätten begonnen, Natalizumab in längeren Abständen zu verabreichen – insbesondere bei kleineren Patienten.

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