13. Dez. 2023Seltene Erkrankung

ASH 2023: Vollständig orales Behandlungsregime für akute promyelozytäre Leukämie

Das vollständig oral verabreichte AAA-Regime (oral-ATO mit ATRA und Ascorbinsäure) zeigt bei Patientinnen und Patienten mit neu diagnostizierter APL eine hohe Wirksamkeit und ein überschaubares Sicherheitsprofil. Die Ergebnisse der laufenden Phase-II-Studie NCT04687176 wurden auf der 65. ASH-Jahrestagung in San Diego, Kalifornien, vorgestellt.

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Die akute promyelozytäre Leukämie (APL) ist ein seltener Subtyp der akuten myeloischen Leukämie (AML). Sie ist mit der t(15;17)(q24;12)-Translokation verbunden, aus der das PML-RARA-Fusionsgen resultiert. Sie ist gut behandelbar, und bei über 90% der Betroffenen, die entweder mit All-trans-Retinsäure (ATRA) und intravenösem Arsentrioxid (ATO) oder ATRA und Chemotherapie behandelt werden, wird eine Remission erreicht. Ein Rückfall wird jedoch bei 5–10% der Erkrankten und bei bis zu 20% derer beobachtet, die nicht mit ATO behandelt wurden. Bei diesen Patientinnen und Patienten ist auch das Gesamtüberleben (OS) kürzer.

Arsen: altes Medikament und moderne medizinische Behandlung

Arsen ist ein altes Medikament, das in der traditionellen chinesischen Medizin, wo es als Pi-Shuang bekannt ist, zur Behandlung von Krebs und anderen Erkrankungen eingesetzt wurde. Es hat aufgrund seiner erheblichen krebshemmenden Wirkung bei Patientinnen und Patienten mit APL große Aufmerksamkeit erregt. ATO (As2O3) bindet direkt an PML, was zu einer SUMOylierung von PML und PML-RARa und folglich zu deren Abbau führt.* Die gegenwärtig verwendete intravenöse ATO-Formel ist teuer und nur in bestimmten Ländern erhältlich. Daher wurde orales ATO entwickelt, das eine gleichwertige Bioverfügbarkeit aufweist. Es führt auch zu einer niedrigeren Spitzendosis, was die Toxizität verringern könnte.

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