7. Juni 2021Die Evidenz kann nicht überzeugen

Methadon als Tumortherapie grenzt an kein Wunder

2017 herrschte in den Publikumsmedien ein Aufruhr um Methadon in der Krebstherapie. Seitdem fragen öfter Patienten nach dem Opiod.

Krebszellteilung
iStock/wildpixel

Vor fünf Jahren postulierte die Ulmer Krebsforscherin Dr. rer. nat. Claudia Friesen aufgrund ihrer Zellkulturdaten, dass Methadon, wenn es an Opioid-Rezeptoren auf der Oberfläche von Krebszellen andockt, das Eindringen von Chemotherapeutika in die Zellen erleichtert. In einem 2017 publizierten Interview äußerte sie die Überzeugung, dass D/L-Methadon praktisch allen Krebspatienten helfen könnte. Vor allem diejenigen, die schlecht auf Standardtherapien ansprechen oder eine sehr ungünstige Prognose aufweisen, profitieren laut Dr. Friesen. Das Interesse an Methadon gemessen an Google-Suchen nahm dann im Jahr 2017 plötzlich relativ steil zu, nachdem auch noch in einer RTL-Sendung ein Loblied auf diese Therapie gesungen wurde und der Moderator sogar die Frage in den Raum stellte, ob diese Entdeckung nicht nobelpreiswürdig sei.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune