Salzarme Ernährung bei Herzinsuffizienz

Patienten mit Herzinsuffizienz wird empfohlen, ihren Kochsalz-Konsum einzuschränken, da durch verminderte Wasser-­Retention die kardiale Belastung sinken soll. Der kardiale Nutzen kochsalzarmer Kost und die empfohlene Natrium-Aufnahme sind allerdings umstritten. Zur Klärung dieser Frage wurde eine Analyse von neun Studien mit 479 herzinsuffizienten, überwiegend ambulant versorgten Patienten durchgeführt. Die Studien waren relativ klein, mit Patientenzahlen von jeweils weniger als 100. Es stellte sich heraus, dass für den primären kombinierten Endpunkt aus kardiovaskulärer Mortalität, Gesamtmortalität, Schlaganfall und Herzinfarkt kein Beleg gefunden werden konnte, dass eine Salzre­striktion nützlich sei. Auch bei sekundären Endpunkten ergab die Studienauswertung keine ausreichenden Beweise für einen Nutzen kochsalzarmer Kost: Während zwei Studien ergaben, dass die NYHA-Klasse ambulant behandelter Patienten sich nicht veränderte, zeigten zwei weitere Studien eine signifikante Verbesserung der NYHA-Klasse.

Mahtani KR et al., JAMA Intern Med 2018; doi: 10.1001/jamainternmed.2018.4673

Für die Praxis
Die aktuelle Studie kann die Wirksamkeit einer Salzrestriktion bei Herz­insuffizienz nicht belegen, aber auch nicht ausschließen. Zur Klärung sind prospektive, randomisierte, kontrollierte Langzeit-Studien notwendig.

 

Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune