9. Juni 2016

Retschitzegger: Wir werden uns noch wundern

Eine erneuerte Bundesregierung tritt an – und wieder ein Bundespräsident mit politischer Erfahrung und Herz und Hirn. Glück gehabt! Und der lange politische Stillstand könnte nun ein Ende haben – wenn die handelnden Personen ihre Verantwortung wahrnehmen und die Warnungen der letzten Wahlen erkannt haben. Ein Stück des Weges gemeinsam gehen, mutig in die neuen Zeiten – ja, sehr gerne! Und nahezu zeitgleich hat sich auch das bereits bei der Parlamentarischen Enquetekommission geforderte und kurz danach beschlossene Hospiz- und Palliativforum nun endlich konstituiert. Wohlgemerkt: Die Hospiz- und Palliativlandschaft in Österreich hat immer noch keine durchgehende Regelfinanzierung! Noch immer wissen betroffene Menschen oft nicht genau, wer jetzt was – nicht – bezahlt. Und genauso wissen TrägerInnen von mobilen und stationären Hospiz- und Palliativeinrichtungen oft nicht, wie sie den laufenden Betrieb finanzieren, ob die Spenden „ausreichend“ sind, um das Personal ein weiteres Jahr zu bezahlen.

Ja, so was gibt es in Österreich immer noch: eine in vielen Bereichen ungeklärte Finanzierungssituation im Gesundheits- und Sozialsystem. Das neue geschaffene Hospiz- und Palliativforum hat nun unter anderem die Aufgabe, an der Entwicklung einer diesbezüglichen Regelfinanzierung mitzuarbeiten – und das ist gut so! Und jetzt stellen wir uns einmal dieses positive Bild vor: eine Politik, die nicht nur taktiert und auf die nächste Wahl schielt, sondern wirklich handelt! Politiker und – immer noch viel zu wenige – Politikerinnen, welche mutig Wichtiges klar aussprechen und Entscheidungen treffen. Ohne NLP – dafür mit Herz, Hirn und Haltung! Eine Politik, die für geflüchtete Menschen Beschäftigung statt Bettelverbot und Zimmer statt Zäune schafft.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune