26. Feb. 2021Metastasiertes Prostatakarzinom

ASCO GU: Apalutamid bei metastasierter hormonsensitiver Erkrankung

In der Phase-III-Studie TITAN wurde die Therapie mit Apalutamid bei Patienten mit metastasiertem kastrationssensitivem Prostatakarzinom gegen Placebo geprüft. Beim ASCO GU wurden aktuell die finalen Daten präsentiert. Mit nunmehr nahezu vier Jahren Nachbeobachtungszeit konnte die signifikante Überlebensverlängerung durch Apalutamid zusätzlich zur Androgendeprivationstherapie (ADT) bestätigt werden.

Prostata Adenocarcinoma
istock/BeholdingEye

In der TITAN-Studie erhielten 1.052 Patienten mit metastasierter Erkrankung, basierend auf ≥1 nachgewiesener ossärer Metastase mit oder ohne viszerale Metastasen oder Lymphknotenbeteiligung, randomisiert Apalutamid (240mg qd) plus ADT oder Placebo plus ADT bis zum radiologisch bestätigten Krankheitsprogress. Der duale primäre Endpunkt war das radiologische progressionsfreie Überleben (rPFS) und das Gesamtüberleben (OS). An sekundären Endpunkten wurde nach einer der Studienmedikation folgenden Therapie nach Wahl des Behandlers das progressionsfreie Überleben ab Randomisierung bis zum Krankheitsprogress der nachfolgenden Therapie ermittelt (PFS2).

Vorteil für die Apalutamid-haltige Therapie wurde für nahezu alle präspezifizierten Subgruppen bestätigt

Mit einer Nachbeobachtungszeit von median 44 Monaten zeigt sich eine Risikoreduktion zu versterben von 35 Prozent durch die Apalutamid-Therapie (HR 0,65; 95% CI 0,53–0,79; p<0,0001). Während der Median bezüglich des OS im Apalutamid-Arm noch nicht erreicht war, betrug das mediane OS im Kontrollarm 52,2 Monate. Nach Adjustierung auf den Effekt des Cross-over von etwa 40 Prozent der Patienten des Placebo-Arms in den Apalutamid-Arm lag die Risikoreduktion zu versterben bei 48 Prozent (HR 0,52; 95% CI 0,42–0,64; p<0,0001). Der Vorteil für die Apalutamid-haltige Therapie wurde für nahezu alle präspezifizierten Subgruppen bestätigt. Auch bezüglich der relevanten sekundären Endpunkte PFS2 (HR 0,62; 95% CI 0,51–0,75; p<0,0001) und Zeit bis zur kastrationsresistenten Erkrankung (CRPC) (HR 0,34; 95% CI 0,29–0,41; p<0,0001) wurde eine deutliche Risikoreduktion durch Apalutamid beobachtet. Die Lebensqualität, gemessen mithilfe des FACT-P-Fragebogens, war in beiden Studienarmen über den Studienverlauf vergleichbar. Bezüglich der Nebenwirkungen wurden keine neuen Signale seit der ersten Analyse der TITAN-Studie beobachtet.

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