Paraneoplastische neurologische Syndrome: eine klinische Herausforderung
Die Definition von „paraneoplastisch“ wird am ehesten mit Tumorfernwirkung, also fehlendem direktem Zusammenhang mit dem Tumor, definiert. Paraneoplastische Syndrome (PNS) kommen nicht nur in der Neurologie, sondern auch in anderen Organsystemen vor. Diese Zusammenfassung setzt sich ausschließlich mit PNS in Zusammenhang mit dem Fachgebiet Neurologie auseinander. Historisch wurden PNS bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts beschrieben.
Erstmals erfolgte eine ausführliche Zusammenfassung im Jahr 1982 von Henson und Urich, Mitte der 1980er Jahre wurden die onkoneuronalen Antikörper (AK) durch Posner und Graus beschrieben. In den letzten Jahren wurden zusätzliche Oberflächen-AK, vorwiegend von der Gruppe um Dalmau (Barcelona), nachgewiesen. Ein EU-Projekt beschäftige sich als Multicenter-Studie mit den PNS in Europa von 2001 bis 2009, wobei in dieser Zusammenfassung vorwiegend onkoneurale AK bei ca. 1.000 Patienten beschrieben wurden (Giometto B et al., Arch Neurol 2010). Zum Zeitpunkt der Studie waren bis auf AK beim Lambert-Eaton-Myasthenie-Syndrom (LEMS) noch keine Oberflächen-AK bekannt.