30. Juni 2016

Chemoradiotherapie nach Magenkrebs-Operation

Bei Magenkarzinom-Patienten erwies sich in einer randomisierten, an mehreren Zentren durchgeführten Phase III-Studie die postoperative Chemoradiotherapie ähnlich effektiv wie eine Chemotherapie. Hinsichtlich des Gesamtüberlebens waren keine signifikanten Unterschiede erkennbar.

Die perioperative Chemotherapie ist Goldstandard bei Patienten mit Magenkarzinomen. Aktuelle Studien lieferten jedoch Hinweise, dass die postoperative Chemotherapie alleine die Ergebnisse verbessern könnte. Um dies zu überprüfen, wurden im Rahmen einer Phase III-Studie 788 Probanden aus den Niederlanden, Schweden und Dänemark mit Adenokarzinomen des Magens (Phase Ib-IVa) offen randomisiert zwei Gruppen zugeteilt und erhielten unterschiedliche Therapien.

Alle Teilnehmer der CRITICS-Studie erhielten eine präoperative Chemotherapie, bestehend aus Capecitabin, Epirubicin sowie Cisplatin bzw. Oxaliplatin. Den Patienten wurde nach der Gastrektomie entweder eine neuerliche Chemotherpie oder eine Chemoradiotherapie in Kombination mit Cisplatin und Capecitabin verabreicht. Die Vier-Jahres-Überlebensrate betrug beim Chemotherapie-Arm 40,8 und beim Chemoradiotherapie-Arm 40,9 Prozent.

Mit einer postoperativen Behandlungsintensivierung mittels Radiochemotherapie konnten im Vergleich zu einer postoperativen Chemotherapie bei Patienten mit Magenkarzinom, die sich vor der Gastrektomie einer neoadjuvanten Chemotherapie unterzogen hatten, keine besseren Resultate erreicht werden.

Marcel Verheij, Annemieke Cats, Edwin PM Jansen, Nicole C.T. van Grieken, Neil K Aaronson, Henk Boot1, Pehr A. Lind, Elma Meershoek–Klein Kranenbarg, Marianne Nordsmark, Hein Putter, Harm van Tinteren, Cornelis J. H. Van De Velde
1 LBA-02: A multicenter randomized phase III trial of neo-adjuvant chemotherapy followed by surgery and chemotherapy or by surgery and chemoradiotherapy in resectable gastric cancer: First results from the CRITICS study presented by Marcel Verheij during Session VI: Gastric Cancer on Thursday, 30 June 2016, 11:30 (CEST).

Quelle: European Society for Medical Oncology (ESMO)