20. Juni 2016

Leberschäden bei ehemals Übergewichtigen

Eine schwedische Studie konstatiert übergewichtigen oder adipösen, männlichen Jugendlichen im Verlauf ihres Lebens ein höheres Risiko für Lebererkrankungen.

Forscher unter der Leitung von Hannes Hagstrom vom Center for Digestive Diseases am Karolinska Institutet in Stockholm untersuchten anhand der Daten von 44.248 jungen Männern im Alter von 18 bis 20 Jahren, die im Zeitraum von 1969 bis 1970 bei Untersuchungen für den Militärdienst gesammelt wurden, wie viele der Personen bis zum Jahr 2009 eine Lebererkrankung entwickelt hatten.

Das durchschnittlich 37,8-jährige Follow-Up ergab, dass bei 393 Männern inzwischen eine Lebererkrankung eingetreten ist. Von den ehemals knapp 6.000 Teilnehmern (6,6 Prozent), die zum Zeitpunkt der Militäruntersuchung einen BMI von 25 oder höher hatten, wiesen 352 (0,8 Prozent) einen BMI von zumindest 30 auf. Insgesamt hatten die in ihrer Jugennd übergewichtigen Männer ein um 64 Prozent erhöhtes Risiko für Lebererkrankungen als zuvor normal- oder untergewichtige Männer, wobei das Risiko pro 1 kg/m2 um 5 Prozent anstieg.

Auch wenn die im Journal of Hepatology publizierte Studie keine Kausalität zwischen Übergewicht bzw. Adipositas im Jugendalter und einer später eintretenden Lebererkrankung ergab, gehen die Autoren davon aus, dass das erhöhte Risiko für die Entwicklung diverser Leberkrankheiten im späteren Leben mit dem hohen BMI im Jugendalter zusammenhängt.

Hannes Hagström, Per Stål, Rolf Hultcrantz, Tomas Hemmingsson, Anna Andreasson
Overweight in late adolescence predicts development of severe liver disease later in life: A 39 years follow-up study
Journal of Hepatology, available online 16 June 2016, DOI: http://dx.doi.org/10.1016/j.jhep.2016.03.019

Quelle: Elsevier