8. Juni 2016

Schlägt sich schlechte Luft auf´s Gemüt?

Schwedischen Forschern zufolge könnte sich Luftverschmutzung auf die psychische Gesundheit junger Menschen negativ auswirken.

An der Umeå Universität in Schweden tätige Umweltmediziner unter der Leitung von Anna Oudin beschreiben im Fachmagazin BMJ Open einen Zusammenhang zwischen Luftschadstoffkonzentrationen und aufgrund psychiatrischer Diagnosen verabreichter Medikamente.

Die Forscher hatten in einer populationsbasierten Beobachtungstudie mit insgesamt 552.221 Personen durch die Analyse registerbasierter Medikationsdaten der gesamten Bevölkerung von Stockholm, Västra Götaland, Skåne und Västerbotten und des schwedischen Nationalregisters für Luftschadstoffkonzentrationen eine Korrelation zwischen der Exposition gegenüber Luftschadstoffen (NO2, PM10 und PM2.5) in Wohngegenden und der psychischen Gesundheit von Kindern und adoleszenten Personen gefunden.

Die Auswertung ergab, dass Luftverschmutzung bei Kindern und Jugendlichen das Risiko für zumindesten eine psychiatrische Diagnose erhöhte. Oudin zufolge könnten die Ergebnisse so ausgelegt werden, dass eine reduzierte Konzentration von Luftschadstoffen – insbesondere verkehrsbedingter Luftverschmutzung – das Ausmaß psychischer Störungen bei jungen Menschen reduzieren könnte.

Anna Oudin, Lennart Bråbäck, Daniel Oudin Åström, Magnus Strömgren, Bertil Forsberg
Association between neighbourhood air pollution concentrations and dispensed medication for psychiatric disorders in a large longitudinal cohort of Swedish children and adolescents
BMJ Open 2016; Published 3 June 2016, doi:10.1136/bmjopen-2015-010004

Quelle: Umeå universitet