PSMA-Liganden-Bildgebung und Therapie in der Klinik
Über 90 Prozent aller Prostatakarzinome (PC) überexprimieren das Prostata-spezifische Membran-Antigen (PSMA). Die jeweiligen Karzinomzellen sind daher das ideale Ziel für die Bildgebung mittels z.B. 68Ga-PSMA-Liganden-Positronenemissionstomographie (PET). Diese neuartige molekular-bildgebende Technik scheint klinisch nicht nur gegenüber den Standards Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) überlegen zu sein, sondern auch der bisherigen PET-Diagnostik mit Cholin-Radiopharmaka. Ein weiteres Augenmerk wird auf vielversprechende und neue diagnostische und therapeutische Einsatzgebiete gelegt.
Biochemisches Rezidiv
Die früheste und umfassendste Erfahrung mit der PSMA-PET/CT gibt es für Patienten mit einem biochemischen Rezidiv (BCR) nach lokaler Therapie mit kurativer Intention.1 Bis zum Aufkommen der PSMA-PET inkludierte das Staging dieser Patienten die Durchführung einer CT mit oder ohne Skelettszintigraphie und in speziellen Fragestellungen auch einer MRT.2 Die bisher größte retrospektiv publizierte Studie mit 1.007 Patienten mit einem BCR zeigte eine Detektionsrate der PSMA-PET von insgesamt 79,5 Prozent bei einem medianen PSA-Wert von 2,2ng/ml.3 Bei diesen geringen PSA-Werten ist sie der Standard-Bildgebung in diesem Setting somit deutlich überlegen. Eine kürzlich durchgeführte Meta-Analyse bestätigte Detektionsraten für die PSMA-PET/CT von 58 Prozent bei einem PSA-Wert zwischen 0,2 und 1ng/ml, bzw. 76 Prozent bei PSA-Werten zwischen 1 und 2ng/ml und 95 Prozent, falls der PSA-Wert 2ng/ml übersteigt.4