7. Juni 2023Klimafitte Gesundheitsbetriebe

Förderungen für Klimaschutz in Apotheken

Cajetan Perwein / BMK

Bereits mehr als 120 Gesundheitseinrichtungen ließen sich seit Sommer 2022 im Rahmen des Pilotprojekts „Beratung klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen“ unterstützen, klimafit zu werden. Wegen des großen Interesses wurde das kostenlose Beratungsangebot verstärkt.

Zudem gab das Klimaschutzministerium (BMK) gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium (BMSGPK) neue Förderschienen für klimafitte Gesundheitseinrichtungen bekannt: Das BMK stellt bis zu 350 Millionen Euro Fördergelder zur Umsetzung bis 2030 bereit. Die Förderungen sollen bei thermischer Sanierung, Heizungstausch und Energiesparmaßnahmen unterstützen.

Rauch: „Großes Interesse und Bereitschaft“

Klimaschutz und Gesundheit würden besonders eng zusammenhängen, sagt Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne): „Die Verantwortlichen im Gesundheitsbereich wissen das und meiner Erfahrung nach gibt es großes Interesse und die Bereitschaft zum aktiven Klimaschutz. Jetzt wollen wir ihnen auch die dafür notwendigen Instrumente in die Hand geben, die sie brauchen, um ihre Ziele umzusetzen.“ Rauch nennt hier das Gesundheitssystem als „Vorbild“ für viele andere Bereiche.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, BA (Grüne), betont, dass Sanierungen einen wichtigen Beitrag zur Energiewende mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien leisten würden. Sei es durch den Tausch der fossilen Heizungsanlage gegen eine klimafreundliche Alternative oder mit Energiesparmaßnahmen wie der thermischen Sanierung: „Wir unterstützen Gesundheitseinrichtungen auf ihrem Weg bei der Umstellung zu energieeffizienten Betrieben“, sagt Gewessler, „das verspricht mehr Klimaschutz für alle.“

Reduktion des Energieverbrauchs bis zu 50 Prozent

Pilotprojekte wie das Haus St. Teresa der Caritas der Erzdiözese Wien oder das Bezirkskrankenhaus Schwaz in Tirol würden zeigen, dass der Energieverbrauch mit Sanierungsmaßnahmen bis um die Hälfte gesunken sei.

Im Detail hat das BMK gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium und der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) „zwei neue Förderschienen“ entwickelt. Krankenanstalten und Rehabilitationskliniken erhalten bis zu 40% der förderfähigen Investitionskosten. Das BMK reserviert dafür vorläufig bis zu 200 Millionen Euro an Fördermittel bis 2030.

Senioren- und Pflegeheime werden bei ihren Projekten mit bis zu 50% der förderfähigen Investitionskosten unterstützt. Die maximale Förderobergrenze pro Projekt beträgt 6 Millionen Euro. Hier sind vorläufig bis zu 150 Millionen Euro an Fördermittel bis 2030 reserviert.

Für alle Gesundheitseinrichtungen läuft weiterhin das eingangs erwähnte Projekt „Beratung klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen“. Ende der Anmeldefrist für eine Teilnahme ist der 30. Juni 2023. Die Vergabe der Beratungsleistung wird nach dem Zeitpunkt des Einlangens der Interessensbekundungen abwickelt.

Beratungsleistungen „aus einer Hand“

Das kostenlose Beratungsangebot richtet sich explizit an Krankenanstalten und Reha-Kliniken, Fachambulatorien, Senioren-/Pflegeeinrichtungen, Primärversorgungseinrichtungen, Arztpraxen und Apotheken. Der Vorteil bestehe darin, dass die Gesundheitseinrichtung Beratung für alle Handlungsfelder „aus einer Hand“ bekommt. Damit werde der Aufwand so gering wie möglich gehalten. Zudem begleite eine Expertin oder ein Experte die Gesundheitseinrichtung durch den gesamten Prozess.

Projekt „Beratung klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen“

Vorteile und Nutzen für die Gesundheitseinrichtungen:

  • die Erarbeitung eines individuellen Klima‐Aktionsplans mit konkreten, quantifizierbaren Zielen und Maßnahmen unter Einbeziehung gesundheitsfördernder Wirkungen,
  • Kosteneinsparungen durch gesteigerte Energie‐ und Ressourceneffizienz,
  • die Positionierung als verantwortungsvolle, zukunftsorientierte Gesundheitseinrichtung, die Vorreiterin und Multiplikator/in auf dem Weg zur Klimaneutralität ist,
  • die Schaffung eines klimafreundlichen und gesundheitsfördernden Umfelds für Patientinnen, Patienten und Mitarbeiter:innen,
  • die Steigerung der Resilienz und der Versorgungssicherheit sowie
  • die Schaffung einer fundierten Basis für die ganzheitliche Integration von Klimaschutz in das Unternehmen.

https://agenda-gesundheitsfoerderung.at/kokug/beratung_klimafreundliche_ge

Informationen zu den zwei neuen Förderschienen: