Düstere Aussichten für Wiens Spitäler
Zwei Drittel der Wiener Spitalsärzt:innen denkt regelmäßig über einen Jobwechsel nach, 90 Prozent glauben nicht, dass sich die Arbeitsbedingungen verbessern. Die Ärztekammer befürchtet ob dieser Zahlen eine massive Personalflucht bis hin zum Zusammenbruch des öffentlichen Systems.
„Neues Jahr, alte Probleme.“ Mit diesem Satz fasste Dr. Stefan Ferenci, Obmann der Kurie angestellte Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien, die Situation in den Wiener Krankenhäusern zusammen. Ein Spital, in dem es keine Versorgungsengpässe gäbe, sei mittlerweile wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen, verdeutlichte er. Nicht nur die Ärzt:innen seien mit dieser Situation unzufrieden – auch die Zuschriften empörter und verzweifelter Patient:innen an die Ärztekammer mehren sich.
Ferenci: „Gewaltige Personalflucht droht!“
Gemeinsam mit Dr. Peter Hajek, Geschäftsführer von Peter Hajek Public Opinion Strategies, präsentierte der Obmann der Angestellten den dritten Teil der Wiener Spitalsumfrage, die im Herbst 2022 durchgeführt wurde (s. auch die Berichte „Wiener Spitalsärzt:innen orten massive Qualitätsverluste“ und „Wiener Spitäler: Alarmglocken läuten laut“). Aus dieser geht hervor, dass mehr als zwei Drittel der angestellten Ärzt:innen in Wien regelmäßig über einen Jobwechsel nachdenken. „15 Prozent dieser Gruppe denken sogar andauernd über Jobwechsel nach. Die wechseln vielleicht nicht sofort morgen, aber geistig sind sie am Weg hinaus aus dem Spital oder sogar aus dem Beruf!“, betonte Hajek.