Vor dem Trinken, nach dem Essen …
MEDIKATIONSMANAGEMENT – TEIL 12 – Falsche Einnahmemodalitäten können die Wirksamkeit mindern, Interaktionen hervorrufen und die Nebenwirkungsrate beeinflussen. Im Medikationsmanagement ist die Beratung zur korrekten Einnahme daher ein wichtiger Baustein.
Nahrungsaufnahme beeinflusst die Aufnahme eines Arzneimittels auf unterschiedliche Weise: Einerseits verändert die Magenperistaltik im Vergleich zum Nüchternzustand den Weitertransport des Medikaments, andererseits können Inhaltsstoffe der Nahrung in spezifische Wechselwirkungen mit dem Arzneistoff treten (z.B. durch Komplexbildung mit mehrwertigen Ionen). Durch den veränderten pH-Wert nach der Nahrungsaufnahme bzw. den Fettanteil der Mahlzeit kann überdies die Löslichkeit von Arzneistoffen verändert bzw. der Arnzeistoff inaktiviert werden. Verzögerungen des Wirkungseintritts bzw. Veränderungen der gesamten resorbierten Menge können auftreten und zeigen sich in veränderten Plasmakonzentration-Zeit-Kurven. Es können also sowohl die AUC (area under the curve, die resorbierte Menge) als auch die Zeit bis zum Wirkeintritt verändert sein.