14. Dez. 2023European Headache Congress

EHC 2023: Prophylaxe von Migräneattacken – die Frage nach der optimalen Behandlungsdauer

Mit medikamentöser Attacken-Prävention kann die Häufigkeit von Migränetagen heute bei den meisten Betroffenen erheblich reduziert werden. Eine der offenen Fragen in Zusammenhang mit diesen Therapien ist allerdings jene nach der sinnvollen Dauer der Behandlung. Bedeutet Migräneprophylaxe die lebenslange Einnahme zum Teil sehr teurer Medikamente, oder kann die Behandlung nach einer bestimmten Zeit abgebrochen werden, ohne dass den Patientinnen und Patienten dadurch Nachteile entstehen?

Abstract illustration concept of schizophrenia concept of Mental Health and Neurodiversity, created with Generative AI technology
RealPeopleStudio/AdobeStock

PD Dr. Andreas Gantenbein, Zurzach Care, Schweiz, betont in diesem Zusammenhang, dass im Falle anderer episodisch auftretender neurologischer Erkrankungen die Prävention lebenslang erfolgen muss und nennt als Beispiele den Schlaganfall oder die Epilepsie, wobei bei letzterer ein Absetzen nach zwei Jahren im Fall von Anfallsfreiheit versucht werden könne.1

Gantenbein betont auch, dass sich die Frage bei vielen Migräne-Betroffenen gar nicht stelle, da die große Mehrheit unter episodischer Migräne mit niedriger Attackenfrequenz leidet und nur rund zehn Prozent der Betroffenen Kandidaten für eine medikamentöse Prophylaxe sind. Wobei es auch bei individuellen Patientinnen und Patienten im Jahresverlauf zu einer ausgeprägten Schwankung der Anfallshäufigkeit kommen kann.2 Dies bedeute, dass ein scheinbar gutes Ansprechen auf präventive Medikation auch schlicht und einfach dem natürlichen Verlauf der Erkrankung geschuldet sein könne. Dies gelte insbesondere dann, wenn zusätzlich zur Medikation nicht-medikamentöse Maßnahmen zur Prävention von Attacken begonnen werden.

Nicht-medikamentöse Maßnahmen nicht unterschätzen

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