5. Juli 2023EAN 2023

Bestätigt: Temperaturschwankungen lösen Migräne-Attacken aus

Eine italienische Forschungsgruppe zeigte eine klare Relation zwischen meteorologischen Variationen und Migräne, konkret so schweren Migräneattacken, dass die Betroffenen die Notfallambulanz aufsuchten.1 Die retrospektive Studie identifizierte über zwei Jahre an die 2.000 Kontakte mit der Notaufnahme ihres Zentrums und der Diagnose Migräne. Es handelt sich damit um eine der bislang längsten Studien in dieser Indikation.

Profil des Kopfes einer Frau mit Wasserfarben-Texturfüllung
smartboy10/GettyImages

Wetterschwankungen werden immer wieder als Trigger für Migräne-Attacken angeschuldigt. Rund jeder/jede zweite Migräne-Betroffene gibt einen Zusammenhang zwischen Wetterveränderungen und dem Auftreten von Attacken an. Die belastbare Datenlage dazu ist allerdings relativ dünn. Ein Team der Università Cattolica del Sacro Cuore in Rom hat sich diesem Thema nun mit einem originellen Ansatz genähert: Man korrelierte Kontakte mit der Krankenhaus-Notfallambulanz bzw. -Notaufnahme mit Wetterdaten. Dazu wurden die Daten aller Patientinnen und Patienten ausgewertet, die in den Jahren 2010 bis 2012 die Notfallambulanz der Gemelli-Klinik Rom wegen Kopfschmerzen kontaktierten. Gesucht wurde nach den Diagnosen Migräne mit Aura sowie Migräne ohne Aura. Insgesamt wurden an der Abteilung 1.742 Migränepatienten und -patientinnen vorstellig. Davon litten 1.615 unter Migräne ohne Aura und 127 unter Migräne mit Aura. Die klinischen Daten wurden mit Wetterdaten des italienischen Wetterdienstes korreliert. Es handelt sich damit um eine der längsten Beobachtungsstudien in der Indikation Migräne.

Die Auswertung ergab, dass eine Subgruppe von Migränepatienten und -patientinnen hochsensitiv auf Variationen meteorologischer Faktoren reagiert. Die Zahl der Besuche in der Notfallambulanz war direkt korreliert mit einer Zunahme der Temperatur im Vergleich zum Vortag. Weiters wurde eine direkte Korrelation mit der Luftfeuchtigkeit zwei Tage vor der Attacke gefunden. Für den atmosphärischen Luftdruck wurde eine inverse Korrelation nachgewiesen.

Plötzliche Temperaturänderungen lösen schwere Attacken aus

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