15. Juli 2021EAN 2021

EAN 2021: Fatigue bei MS – Wie Entzündung zu Erschöpfung führt

Fatigue stellt im Verlauf einer Multiplen Sklerose für die Mehrzahl der Betroffenen ein erhebliches Problem dar. Die Ursachen können direkt in der MS-Pathologie oder auch in der Belastung durch andere MS-Symptome liegen. Das Phönomen wird zunehmend besser verstanden, kausale Therapien fehlen allerdings nach wie vor.

Friedliches Mädchen, das zu Hause auf dem Rücken auf einer bequemen Couch liegt
fizkes/GettyImages

Die für die Betroffenen belastende Symptomatik der Multiplen Sklerose (MS) geht weit über die eigentliche Schubsymptomatik und die mit der Expanded Disability Status Scale EDSS gemessene Behinderung hinaus. Eines dieser „stillen“ Symptome, mit dem MS-Patienten regelhaft und durch sämtliche Stadien der Erkrankung zu kämpfen haben, ist Fatigue, definiert als reversible motorische und kognitive Einschränkung mit reduzierter Motivation und einem erhöhten Ruhebedürfnis. Fatigue kann spontan auftreten oder durch mentale oder physische Aktivität, Feuchtigkeit, akute Infektionen oder Nahrungsaufnahme ausgelöst werden. Wichtig ist auch der subjektive Charakter von Fatigue als Wahrnehmung von Erschöpfung.

Warum es im Verlauf einer MS zu Fatigue kommt, ist unklar, so Univ.-Prof. Dr. Berger von der Medizinischen Universität Wien. Allerdings dürften zu einem erheblichen Teil krankheitsspezifische neuroimmunologische Faktoren kausal zu Fatigue im Rahmen von MS beitragen.

Man könne jedenfalls davon ausgehen dass Fatigue zu den häufigsten und gleichzeitig belastendsten MS-Symptomen zählt und 60 bis 90 Prozent der MS-Patienten betrifft. Fatigue tritt unabhängig von den in der EDSS quantifizierten anderen Aspekten der MS-Behinderung auf, wie eine große europäische Kohortenstudie zeigt.1

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.