15. Sep. 20208th Joint ACTRIMS-ECTRIMS Meeting (MSVirtual2020)

Erfolg in Phase III: weniger Behinderung bei PPMS und SPMS

Die im Rahmen des ACTRIMS/ECTRIMS 2020 vorgestellte Studie AB07002 zeigt erstmals die Wirksamkeit einer Therapie nicht nur bei der primär progredienten, sondern auch bei der nicht-aktiven sekundär progredienten Multiplen Sklerose (MS). Die eingesetzte Substanz ist der erste Tyrosinkinase-Inhibitor, der in der Indikation MS untersucht wird.

Inhaltsverzeichnis
Der Patient erhält eine physikalische Therapie
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Masitinib (MAS) ist ein small molecule, das mehrere Tyrosinkinasen (KIT, LYN, CSF1R) inhibiert und nun in einer Phase-III-Studie in der Indikation progrediente MS untersucht wurde.1 Die Studie stellt in mehrerer Hinsicht ein Novum dar. MAS ist der erste Tyrosinkinaseinhibitor, der überhaupt in Studien in MS eingesetzt wird. Die Rationale ist eine erwartete Wirkung auf das angeborene (innate) Immunsystem via Inhibition von Mastzellen sowie Mikroglia/Makrophagen. Gerade in der progredienten MS spiele die natürliche Immunantwort eine entscheidende Rolle, so Prof. Dr. Patrick Vermersch von der Universität Lille anlässlich der Präsentation der Daten.

Spezielles Studiendesign

Ungewöhnlich ist auch die Studienpopulation bestehend aus Patienten mit einer der beiden progredienten MS-Formen (SPMS und PPMS) und bereits fortgeschrittener Erkrankung. Masitinib wurde über 96 Wochen in den Dosierungen 4,5 mg/kg/d im Vergleich zu Placebo untersucht. In einer weiteren Gruppe wurde MAS bis zu einer Dosierung von 6,0 mg/kg/d auftitriert. Die Patienten litten unter primär progredienter MS oder nicht aktiver sekundär progredienter MS. Bei Einschluss in die Studie zeigten sie Behinderung von 2,0 bis 6,0 auf der Expanded Disability Status Scale (EDSS). Der primäre Endpunkt war die Veränderung auf der EDSS, wofür wiederholte Messungen im Abstand von jeweils 12 Wochen herangezogen wurden.

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