Schlaganfall, Multiple Sklerose, Demenz: Früherkennung in der Hausarztpraxis
In der Neurologie gibt es wesentliche Fortschritte im Verständnis von Erkrankungsprozessen, in der Diagnostik und der Therapie. Die Hausarztmedizin kann durch genaues Hinsehen und Nachfragen wesentlich zur Primärprävention in der Neurologie und damit zur Hirngesundheit beitragen.
Statistisch gesehen leiden 60 % der Menschen in der EU an einer neurologischen Erkrankung. Die Kosten, die dadurch allein in Österreich entstehen, belaufen sich auf 16 Milliarden Euro pro Jahr (siehe Kasten). Die Allgemeinmedizin ist hier vor allem in Bezug auf die Behandlung von Risikofaktoren gefragt. Aber auch die frühe Erkennung von kognitiven Einbußen und die rasche fachärztliche Zuweisung liegt in erster Linie in den Händen der Hausärztinnen und -ärzte.
Bei den Grazer Fortbildungstagen gab Univ.- Prof. PD Dr. Christian Enzinger, Vorstand der Universitätsklinik für Neurologie an der Med Uni Graz, einen Überblick über die neuesten Entwicklungen in seinem Fach. Sein Augenmerk war dabei auf die praktische Relevanz für die Allgemeinmedizin gerichtet.
- G. Li et al. NEJM 2024; doi:10.1056/NEJMoa2314741
- Neurologisch, Fachmagazin für Neurologie der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie; Supplementum 1/2024
- G. Livingston et al. Dementia prevention, intervention, and care: 2024 report of the Lancet standing Commission; Lancet 2024
- Österreichische Alzheimer Gesellschaft: Neue Therapien in der Behandlung der Alzheimer Erkrankung- erwartete Implikationen für die Patient*innenselektion und entsprechende Strukturüberlegungen
* Montreal Cognitive Assessment