ELCC: Kein Vorteil durch zeitgleiche Immuntherapie
Die PACIFIC-Studie hat die Behandlungsstandards für fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) revolutioniert, indem sie die Wirksamkeit einer gleichzeitigen Chemoradiotherapie (CRT), gefolgt von einer Immuntherapie (IO), bei inoperablen Erkrankungen im Stadium III nachgewiesen hat. Allerdings kommen bis zu 30% der Betroffenen aufgrund eines Fortschreitens der Erkrankung während oder nach der CRT oder aufgrund von Nebenwirkungen nicht für eine Konsolidierungs-IO infrage. Um diese Probleme zu lösen, wurde das Konzept der gleichzeitigen IO mit CRT entwickelt, von dem man annimmt, dass es synergistische Effekte hat.
PACIFIC-2 (NCT03519971) ist die erste Phase-III-Studie zur Bewertung dieses Ansatzes, in der die gleichzeitige Verabreichung von Durvalumab plus CRT, gefolgt von einer Durvalumab-Konsolidierung, bei Patientinnen und Patienten mit inoperablem NSCLC im Stadium III untersucht wird. 328 Erkrankte mit lokal fortgeschrittener Erkrankung und gutem Leistungsstatus (WHO Performance Status von 0 oder 1) wurden zwischen März 2018 und Juni 2019 rekrutiert, bevor die Ergebnisse zum Gesamtüberleben (OS) von PACIFIC bekannt waren, und im Verhältnis 2:1 entweder in den Durvalumab+CRT- oder Standard-of-Care (SoC)-Arm (platinbasierte CRT) randomisiert.
Das Behandlungsschema im experimentellen Arm bestand aus intravenösem Durvalumab (1.500mg Q4W) plus SoC-CRT, gefolgt von Durvalumab bis zum Fortschreiten der Erkrankung. Die Betroffenen im SoC-Arm erhielten SoC-CRT, gefolgt von einem Placebo bis zum Fortschreiten der Erkrankung. Der primäre Endpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS).