Tislelizumab plus Chemotherapie ist potenzielle neue Erstlinienoption
Die Kombination einer Chemotherapie mit einer PD-1-gerichteten Immuncheckpoint-Therapie hat sich bei Patient:innen mit fortgeschrittenem Magenkarzinom oder gastroösophagealem Karzinom bereits als vorteilhaft gegenüber der alleinigen Chemotherapie gezeigt. In der Phase-III-Studie RATIONALE-305 wurde dies nun auch für den PD-1-Inhibitor Tislelizumab bestätigt.
Die randomisierte, doppelblinde Phase-III-Studie RATIONALE-305 untersuchte die Therapie von Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Karzinom des Magens oder gastroösophagealen Übergangs. Ausgeschlossen waren Patient:innen mit HER2-positiven Tumoren. 546 Patient:innen erhielten Tislelizumab plus Chemotherapie (XELOX oder 5-FU/Cisplatin) oder Placebo plus Chemotherapie. Primärer Endpunkt war das Gesamtüberleben (OS) in der PD-L1-positiven Population.
Die Patient:innen waren im Median 61–62 Jahre alt und in 74% der Fälle asiatischer Herkunft. Bei den meisten Patient:innen (ca. 80%) war der Primarius im Magen lokalisiert und bei 98% handelte es sich um ein metastasiertes Stadium. 37–38% der Patient:innen hatte eine (neo)adjuvante Therapie erhalten. Als Chemotherapie erhielt die Mehrheit der Patient:innen (93%) das XELOX-Regime.
Der primäre Studienendpunkt wurde erreicht. Im Median betrug das OS 17,2 Monate im Tislelizumab-Arm versus 12,6 Monate im Placebo-Arm (HR 0,74; 95% CI 0,59–0,94; p=0,0056). Die OS-Rate betrug nach zwölf Monaten 59,8% versus 56,7%, nach 18 Monaten 47,2% versus 36,3% und nach 24 Monaten 38,3% versus 24,9%. Der Vorteil wurde über die meisten präspezifizierten Subgruppen gesehen.