Alkoholverzicht auch bei fortgeschrittener Leberzirrhose indiziert
Eine rezente Studie aus Wien hat gezeigt, dass auch in weit fortgeschrittenen Krankheitsstadien der Leberzirrhose die Alkoholabstinenz positive Effekte erbringt.
Hintergrund
Die Leberzirrhose zählt zu den häufigsten und schwersten Komplikationen von übermäßigem Alkoholkonsum. Laut aktuellen Daten des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (Handbuch Alkohol – Österreich, 2021) werden österreichweit pro Kopf ab dem 15. Lebensjahr 11,7 Liter (reiner) Alkohol pro Jahr bzw. 25,3 Gramm Alkohol pro Tag (20 Gramm entsprechen 0,5 Litern Bier) konsumiert. Damit zählt Österreich im internationalen Vergleich zu den Spitzenreitern. Obwohl die vollständige Alkoholabstinenz als Basistherapie für Patient:innen mit alkoholbedingter Lebererkrankung empfohlen wird, wurde die prognostische Relevanz der Abstinenz bei fortgeschrittener Leberzirrhose bisher nur unzureichend erforscht. Eine österreichische Studie der Universitätsklinik für Innere Medizin III der Medizinischen Universität Wien und des AKH Wiens haben diese Effekte nun in einer klinischen Studie analysiert. Die Ergebnisse wurden im renommierten Fachjournal „Clinical Gastroenterology and Hepatology“ publiziert.
Diese Studie hat nun den Nachweis für die positiven Effekte der Alkoholabstinenz in weit fortgeschrittenen Krankheitsstadien der Leberzirrhose erbracht und somit die Evidenz einer prognostischen Relevanz betont.