Grundstein für neue Psoriasis-Behandlungsstrategie

In Österreich leiden rund 250.000 Menschen an Psoriasis. Etwa ein Drittel der Betroffenen entwickelt infolge dieser chronischen Hauterkrankung auch eine Psoriasis-Arthritis. Im Rahmen einer Studie an der Medizinischen Universität Wien wurde nun ein zentraler Faktor entdeckt, mit dem die Entzündungsreaktion gebremst werden könnte. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal „Annals oft he Rheumatic Diseases“ publiziert.

Inhaltsverzeichnis

Psoriasis (Ps) ist eine häufige chronisch entzündliche Erkrankung der Haut, die auch die Gelenke betreffen kann. Als Auslöser gelten neben genetischen Faktoren vor allem Stress oder UV-Strahlung. Bisherige Studien konnten die Aktivierung von S100A9 in Haut- und Immunzellen als Risikofaktor für die Entwicklung einer Ps bzw. Psoriasis-Arthritis (PsA) identifizieren. Im Fokus dieser Studie stand nun dieses Gen S100A9, ein Arlamin, welches hauptsächlich von Keratinozyten und angeborenen Immunzellen produziert wird und mit S100A8 Calprotectin-Heterodimere bilden kann. Der Schweregrad der Ps/PsA kann, dem Forschungsteam zufolge, positiv beeinflusst werden, wenn S100A9 systemisch im ganzen Körper gehemmt wird. Diese Erkenntnis könnte für einen Paradigmenwechsel in der Therapie von Ps/PsA führen, um zukünftig zielgerichtete systemische Therapiemöglichkeiten zu entwickeln.

Methodik

Der Beitrag von aus Keratinozyten stammendem S100A9 zu Ps/PsA wurde anhand von Mausmodellen bewertet, und die potenzielle Nützlichkeit von S100A9 als Ps/PsA-Biomarker in Patientenproben bewertet. S100A9-Mäuse wurden mit DKO-Mäusen gekreuzt, einem etablierten Psoriasis-ähnlichen Mausmodell, das auf der induzierbaren epidermalen Deletion von c-Jun und JunB basiert, um eine zusätzliche epidermale Deletion von S100A9 (TKO*-Mäuse) zu erreichen. Die Mäuse wurde durch Histologie, Mikro-CT, RNA und proteomische Analysen bewertet. Zusätzlich wurde die S100Aß-Expression in Haut-, Serum- und Synovialflüssigkeitsproben von Patienten mit Ps/PsA analysiert.

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