Leitlinien-Update zur Lungentuberkulose
Auf die wichtigsten Kernpunkte der neuen S2k-Leitlinie „Tuberkulose im Erwachsenenalter“ wies Dr. Holger Flick von der Med Uni Graz im Rahmen seines Vortrages bei der Jahrestagung der ÖGP in Salzburg hin.
Anamnese
„Bei Verdacht auf Tuberkulose (TBC) soll vor der Therapieeinleitung eine gründliche Anamnese erhoben werden, eine organbezogene Bildgebung, eine laborchemische sowie mikrobiologische Diagnostik (inklusive HIV-Serologie) und eine umfassende Therapieplanung erfolgen“, zitiert Dr. Holger Flick, Spezialambulanz für seltene Lungenerkrankungen und pulmonale Infektionen, Klinische Abteilung für Pulmonologie, Universitätsklinik für Innere Medizin, Med Uni Graz, aus der neuen S2k-Leitlinie1 zur Diagnostik und Therapie, Chemoprävention und Chemoprophylaxe der TBC des DZK (Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose) und der DGP, die auch unter der Mitarbeit der ÖGP und SGP entstanden ist. Zur sorgfältigen Anamneseerhebung zählen u.a. Tuberkulosevorerkrankungen, Tuberkulosevorbehandlung, Kontakt zu Tuberkulosekranken, Immunsuppression, Begleitmedikation, Alkohol- und Drogenanamnese sowie Risikofaktoren für das Vorliegen einer resistenten Tuberkulose.
„Die Diagnostik soll immer eine kulturelle Sicherung anstreben mittels drei Morgen-Sputumproben und Mikroskopie, kultureller Anzucht und phänotypischer Resistenztestung, NAT-Testung inklusive molekularbiologischer Resistenztestung aus mindestens einer Probe und im Verlauf sollen unter Therapie Kulturkontrollen erfolgen“, ergänzt Flick. Des Weiteren soll die Diagnostik auch organbezogene Bildgebung, Standardlaboruntersuchungen, augenärztliche Untersuchung sowie einen HIV-Test und Hepatitisserologie umfassen.