Geriatrisches Medikationsmanagement: Lehrbeispiel “Hypoaktives Delir”
Bei einer hochbetagten Patientin zeigt sich eine zunehmende örtliche und zeitliche Desorientierung. Liegt bei ihr eine Demenz vor oder kann es einen anderen Grund dafür geben? (Medical Tribune 13-14/20)
Ausgangssituation
Die Patientin
Heimbewohnerin Frau K. (91 Jahre, 165 cm/56 kg) war bei ihrer Aufnahme ins Heim vor 2 Jahren noch mit dem Rollator mobil und meist zeitlich und örtlich orientiert.
Medizinische Diagnosen: Alzheimer-Demenz (letzter MMSE 18 bei Heimeintritt vor 2 Jahren), Depression, KHK, Osteoporose, Hepatopathie, Low-Dose-Benzodiazepin-Abhängigkeit
Die Medikation:
Cal-D-Vita® Ktbl. 600 mg/400 I.E. | 0-1-0-0 |
Haldol® Lsg. 2 mg/ml | 0-0-3-3 seit 4 Wochen |
Herzschutz ASS rtp. Tbl. 100 mg | 0-1-0-0 |
Ixel® Kps. 50 mg | 1-0-0-0 |
Molaxole Plv. | 1 Btl. am Mo und Do |
Oleovit® D3 Trpf. 400 I.E./Tr. | 30 Trpf. jeden Fr |
Reminyl® ret. Kps. 16 mg | 1-0-0-0 |
Risperidon® Gen. Ftbl. 1 mg | 0-0-1-0 seit 1 Jahr wegen nächtlicher Unruhe |
Temesta® Tbl. 1 mg | 0-0-0-1 |
Verapabene® Ftbl. 120 mg | 1-0-1-0 |
Hinweise: Die im Fall angeführten Fertigarzneimittel wurden wertfrei für die enthaltenen Wirkstoffe bzw. -kombinationen ausgewählt. Die genannten Produkte stehen damit für alle vergleichbaren Präparate. Bei den Fallbeispielen handelt es sich um Lehrbeispiele, die möglichst praxisnah formuliert wurden. Es besteht daher keinerlei Abklärungsbedarf hinsichtlich einer allfälligen Pharmakovigilanzmeldung.