Teil 9: Auf die Niere aufpassen

Starke Schmerzen beim Gehen und Erschöpfung – kann das an der Medikation liegen? Eine Apothekerin und ein Arzt nehmen die Medikation der betagten Patientin genau unter die Lupe.

Die Patientin: Heimbewohnerin Frau I., 80 Jahre, 163 cm, 62 kg, ist seit einem Jahr verwitwet und lebt seit zwei Wochen im Heim. Medizinische Diagnosen: Diabetes mellitus Typ 2, Diabetische Polyneuropathie, Hypertonie, Hyperlipidämie

1 Zustand laut Pflegedokumentation

  • Vor 4 Wochen kam es zum Zwecke der Blutzuckereinstellung zu einem Krankenhausaufenthalt. Danach kam Frau I. allein zu Hause nicht mehr zurecht, daher erfolgte vor 14 Tagen der Umzug ins Heim.
  • Die Bewohnerin klagt über starke Schmerzen beim Gehen und ist oft müde und erschöpft.
  • RR: 120/70; Puls 72.

Die derzeitige Medikation der Heimbewohnerin:

Co-Diovan® Ftbl. 80 mg/12,5 mg 1-0-0-0
Thrombo ASS® Ftbl. 100 mg 0-1-0-0
Atorvastatin Ftbl. 40 mg 0-0-1-0
Ibuprofen 400 mg bei Bed. bis zu 3×1, dzt. 3–4x/Woche 2 Tbl./Tag
Novalgin® Ftbl. 500 mg 1-0-1-0
Pantoprazol msr. Tbl. 20 mg 1-0-0-0
Janumet® Ftbl. 50 mg/1.000 mg 1-0-1-0
Novorapid® Penfill 100 I.E./ml lt. Plan morgens + mittags nach BZ
Tresiba® Fertigpen 100 I.E./ml 18 I.E.-0-0-0
Gabapentin Hartkps. 300 mg 1-1-2-0
Escitalopram Ftbl. 10 mg 1-0-0-0
Ferretab® Kps. 100 mg/20 mg 1-0-0-0

Laborwerte (vor 3 Monaten):

Kreatinin 1,2 mg/dl (0,66–1,17)
Hb 9,7 g/dl (12–16)
Na+ 136 mmol/l (134–150)
K+ 5,2 mmol/l (3,6–5,4)
Triglyceride 88 mg/dl (< 150)
Cholesterin 127 mg/dl (120–200)

Hinweise: Die im Fall angeführten Fertigarzneimittel wurden wertfrei für die enthaltenen Wirkstoffe bzw. -kombinationen ausgewählt. Die genannten Produkte stehen damit für alle vergleichbaren Präparate. Bei den Fallbeispielen handelt es sich um Lehrbeispiele, die möglichst praxisnah formuliert wurden. Es besteht daher keinerlei Abklärungsbedarf hinsichtlich einer allfälligen Pharmakovigilanzmeldung. 

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.