10. Apr. 2024Unkontrollierte Hypertonie

ACC 2024: Auf der Suche nach besseren Blutdrucktherapien

Während ein hoher Prozentsatz der von Hypertonie Betroffenen mit den seit Langem etablierten Klassen der Antihypertensiva eine gute Kontrolle erreicht, gibt es eine Gruppe von Patientinnen und Patienten, deren Hypertonie nur mit hohem Aufwand und entsprechenden Nebenwirkungen oder auch gar nicht adäquat kontrolliert werden kann. Mehrere im Rahmen des ACC 2024 vorgestellte Arbeiten untersuchten Strategien für das Management dieser Patientengruppe.

Blutdruckmeßgerät mit verbogener Anzeigenadel, Hypertonie
tunedin/AdobeStock

Eine aktuell in frühen klinischen Studien untersuchte Therapie setzt bei Angiotensinogen (AGT), dem Präkursor-Protein des für die Blutdruckregulation wichtigen Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS), an. AGT wird durch das Enzym Renin in Angiotensin I umgewandelt, aus dem die weiteren Angiotensine hervorgehen. Zilebesiran ist eine silencing RNA (siRNA), die die hepatische Synthese von AGT unterbinden soll und aktuell in den KARDIA-Studien untersucht wird. In KARDIA-1 wurde mit Zilebesiran-Injektionen alle 6 Monate der systolische Blutdruck von Patientinnen und Patienten mit leichter bis moderater Hypertonie im Vergleich zu Placebo um 14,2mmHg gesenkt.* 

Im Rahmen des ACC 2024 präsentierte Prof. Dr. Akshay Desai, Harvard Medical School, die Ergebnisse der Phase-II-Studie KARDIA-2, die Zilebesiran als Add-on zur Standardtherapie in einem Kollektiv von Patientinnen und Patienten mit unkontrollierter Hypertonie untersuchte. Die Studie beruht auf einer 2-fachen Randomisierung. Zunächst wurden Patientinnen und Patienten mit kontrollierter oder unkontrollierter Hypertonie in 3 Gruppen randomisiert und erhielten Indapamid, Olmesartan oder Amlodipin. Patientinnen und Patienten, die unter diesen Therapien nach 4 Wochen nicht kontrolliert waren, wurden abermals randomisiert und erhielten als Add-on Zilebesiran oder Placebo. Die Ergebnisse wurden nach Hintergrundtherapie (Indapamid, Olmesartan, Amlodipin) stratifiziert ausgewertet. In allen Gruppen führte Zilebesiran im Vergleich zu Placebo zu signifikanten Reduktionen des systolischen Blutdrucks. Die Differenz zu Placebo war zwischen den Gruppen unterschiedlich und am deutlichsten in der Indapamid-Gruppe. Die Verträglichkeit war generell gut, unter Zilebesiran kam es allerdings im Vergleich zu Placebo häufiger zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion, die allerdings mehrheitlich bei einer wiederholten Kontrolle nicht mehr nachweisbar war. Nun soll in der Studie KARDIA-3 die Wirkung von Zilebesiran in einem Kollektiv von Patientinnen und Patienten mit schwerer, unkontrollierter Hypertonie und Niereninsuffizienz untersucht werden.

Und wieder gemischte Resultate zur renalen Denervierung …

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