5. Okt. 2023Fallbericht

Mammakarzinom mit Kopfhautmetastasen

Obwohl das Mammakarzinom zu den häufigsten Krebsartenzählt, sind Hautmetastasen bei Brustkrebs äußerst selten. Noch seltener ist die Beteiligung der Kopfhaut an Brustkrebsmetastasen.Wie der vorliegende Fallbericht zeigt, sollten Läsionen der Kopfhaut jedoch immer gründlich untersucht werden, um metastatische Läsionen von anderen Hautveränderungen abzugrenzen.

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Falldarstellung

Eine 47-jährige Nichtraucherin aus dem Nahen Osten wird im September 2022 zur weiteren Behandlung ihres metastasierten Brustkrebses an der onkologischen Ambulanz eines darauf spezialisierten Zentrums vorstellig. Der Tumor wurde zuvor an einer anderen Klinik diagnostiziert und behandelt. Im Jahr 2017 wurde bei der Patientin basierend auf bildgebenden Untersuchungen ein invasives duktales Karzinom links im Stadium III ohne Fernmetastasen diagnostiziert. Die Immunhistochemie (IHC) der Brustbiopsie erwies sich als Östrogenrezeptor- (ER 95%) und Progesteronrezeptor-positiv (PR 5%) und negativ für den humanen epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor 2 (HER-2/neu). Es wurde eine modifizierte radikale Mastektomie durchgeführt, gefolgt von adjuvanter Strahlentherapie und antihormoneller Behandlung.  
2020 zeigten bildgebende Verfahren eine Vergrößerung der linken axillären Lymphknoten und Metastasen in der Wirbelsäule, den Rippen, der Leber und in beiden Lungen. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Patientin mit Paclitaxel/Fulvestrant/Letrozol behandelt. Da die Therapie das weitere Fortschreiten der Erkrankung nicht verhindern konnte, wurde die Behandlung Anfang 2021 auf Gemcitabin/Carboplatin und Alpelisib umgestellt. Die Patientin litt auch unter fortschreitenden refraktären Rückenschmerzen, die in den Oberschenkel ausstrahlten und nicht auf Analgetika ansprachen. Aus diesem Grund wurde eine Magnetresonanztomografie (MRT) durchgeführt, die mehrere fortschreitende Läsionen der Wirbelsäule zeigte. Zur Linderung der Schmerzen erhielt sie eine externe Strahlentherapie (EBRT), gefolgt von palliativer Chemotherapie mit Vinorelbin/Capecitabin.

Klinikwechsel

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum onko