Neue Ansätze beim frühen Mammakarzinom

Im Rahmen einer Session am European Society für Medical Oncology Kongress wurden Studiendaten zu den aktuellen Entwicklungen beim frühen Mammakarzinom präsentiert. Es gibt Long-Follow-up-Daten zu verlängerter Aromatase-Hemmer-Therapie, die die klinische Praxis unterstützen, und aktive Studien zu Biomarkern werden wohl auch zukünftig die Patientenauswahl verfeinern, um die Therapieentscheidung zu optimieren und vor allem zu individualisieren. Erstmals zeigt auch ein Lokalanästhetikum das Potenzial, Fernmetastasen zu reduzieren.

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Verlängerte Aromatase-Hemmer-Therapie nicht immer nützlich

Eine multizentrische, offene, randomisierte Phase-III-Studie1 hat den Nutzen einer verlängerten Aromatase-Hemmer-Therapie über fünf Jahre bewertet. Letrozol wurde in der Standarddauer von 2–3 Jahren bei postmenopausalen Patienten mit Brustkrebs, die bereits 2–3 Jahre Tamoxifen erhalten haben, mit einer Therapie von über 5 Jahren verglichen. Es wurden insgesamt 2.056 Patienten eingeschlossen, die nach Zufallsprinzip für 2–3 Jahre (Kontrollgruppe) oder fünf Jahre (erweiterte Gruppe) Letrozol 2,5mg p.o. einmal täglich erhielten. Der primäre Endpunkt war das invasive krankheitsfreie Überleben

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen deutlich, dass bei postmenopausalen Patienten mit Brustkrebs, die 2–3 Jahre Tamoxifen erhielten, eine verlängerte Behandlung mit fünf Jahren Letrozol zu einer signifikanten Verbesserung des krankheitsfreien Überlebens führte, im Vergleich zu der Standarddauer von 2–3 Jahren Letrozol. Eine sequenzielle endokrine Therapie für 2–3 Jahre, gefolgt von Letrozol für 5 Jahre, sollte als eine der optimalen endokrinen Standardbehandlungen für postmenopausale Patientinnen mit Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs angesehen werden.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum onko