Nicht-kleinzelliger Lungenkrebs I
Amivantamab ist ein vollständig humaner EGFR-MET-bispezifischer Antikörper auf IgG1-Basis mit niedrigem Fucoseanteil, der Immunzell-gerichtete Aktivität aufweist und gegen Tumore mit aktivierenden EGFR-Exon-20-Insertmutationen gerichtet ist. Amivantamab bindet an die extrazellulären Domänen von EGFR und MET. Amivantamab unterbindet die EGFR- und MET-Signalfunktionen, indem es die Ligandenbindung blockiert und die Degradation von EGFR und MET fördert, wodurch Tumorwachstum und -progression verhindert werden. Die Expression von EGFR und MET auf der Oberfläche von Tumorzellen ermöglicht auch die zielgerichtete Destruktion dieser Zellen. Dies wird durch die Immuneffektorzellen wie natürliche Killerzellen und Makrophagen auf Basis antikörperabhängiger zellulärer Zytotoxizität bzw. Trogozytose erreicht.
EGFR-Exon-20-Insertmutationen bilden mit rund 12 Prozent die dritthäufigste Treibermutation im EGFR-Gen. In der Regel sind EGFR-Exon-20-Insertmutationen resistent gegenüber Tyrosinkinaseinhibitoren der ersten, zweiten und dritten Generation. Die Patienten weisen im Vergleich zu denjenigen mit häufigen EGFR-Mutationen eine ungünstigere Prognose auf.
Studiendesign
Grundlage der Zulassung sind die Ergebnisse der multizentrischen, offenen Multikohorten-Phase-I/IIb-Studie CHRYSALIS (NCT02609776). Eingeschlossen waren 114 Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem NSCLC, die Exon-20-Insertmutationen im EGFR-Gen aufwiesen, deren Tumor während oder nach einer platinbasierten Chemotherapie fortgeschritten war und deren mediane Nachbeobachtungszeit 12,5 Monate betrug.