EASD 2021: INNODIA – gemeinsam gegen Diabetes Typ 1
Dieses innovative europäische Forschungsprojekt, das im Rahmen der Jahrestagung der European Association for the Study of Diabetes (EASD) präsentiert wurde, sammelt Daten von Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 und deren Verwandten, initiiert Studien und verfolgt das hochgesteckte Ziel, diese Erkrankung einmal heilbar zu machen – all das und noch mehr steht hinter INNODIA.
Die ersten Daten einer INNODIA (siehe Infokasten)-Kohorte von 100 Patienten mit neu diagnostiziertem Diabetes mellitus Typ 1 (DM 1) stellte Prof. Dr. Søren Brunak, Disease Systems Biology, University of Copenhagen, Kopenhagen, Dänemark, am diesjährigen EASD-Kongress vor. „Die Patienten wurden innerhalb von sechs Wochen nach Diagnose rekrutiert, sie sind zwischen einem Jahr und 38 Jahren alt, 30 Prozent von ihnen haben Komorbiditäten – am häufigsten Autoimmun-Thyreoiditis“, berichtet Brunak.
Auf der Suche nach Biomarkern
Die erste Auswertung nach einem Beobachtungsintervall von einem Jahr liegt nun vor, geplant sind 24 Monate Follow-up. Angestrebt wurde zunächst eine Einteilung der Patienten in Subgruppen entsprechend der Progression ihrer DM-1-Erkrankung, die am Ausmaß des Verlusts der Betazellfunktion gemessen wurde. „Als Marker wurde der C-Peptid-Wert* herangezogen und mit der Progression der Erkrankung korreliert. Dabei zeigten sich drei Subgruppen: Patienten mit relativ konstanten C-Peptid-Werten, jene mit raschem Absinken und jene mit langsamem Absinken der C-Peptid-Werte“, so Brunak weiter. Wurden diese drei Verlaufsgruppen mit klinischen Variablen wie HbA1c-Wert, Glukosewert oder Insulindosis sowie mit Autoantikörpern (IAA, IA-2A, GAD65, ZnTBA) abgeglichen, so zeigten sich ebenfalls Muster, die den drei Subgruppen entsprachen.