17. Dez. 2020Gastkommentar

„Plan B“ für die Zentrale Fortbildung

Ziemlich genau einen Monat ist es schon wieder her, dass sich über 800 engagierte, wissensdurstige KollegInnen bei der Zentralen Fortbildung einen Überblick über das kleine Virus verschaffen konnten, das die Welt immer noch fest im Griff hat.

Keine Frage, die technische Umsetzung hat einwandfrei geklappt und auch die Vortragenden waren ausgezeichnet, viel Arbeit hinter den Kulissen haben aber Tagungspräsidentin Frau Dr. Alexandra Mandl und Tagungspräsident Herr Prof. Dr. Akos Heinemann vollbracht. An dieser Stelle möchte ich Frau Dr. Mandl vom Forum!Pharmazie vor den Vorhang holen und mich zuallererst für ihren Einsatz und ihre außerordentliche Flexibilität bedanken!

Foto: Privat

Wie organisiert man denn nun eine so große, umfangreiche Fortbildung? Und was macht man, wenn plötzlich alles ganz anders kommt als erwartet?

Ich habe mich mit ihr über alle möglichen Unmöglichkeiten bzw. unmöglichen Möglichkeiten unterhalten und die spannendsten Eckpunkte zusammengefasst:

Eine der größten organisatorischen Herausforderungen der Zentralen Fortbildung ist die Dauer an insgesamt zwei Wochenenden (Wien und Innsbruck/Salzburg), was es generell schwierig macht, ausreichend Vortragende zu finden, die an beiden Wochenenden Zeit haben am jeweiligen Ort vorzutragen. Hier war schon im Vorfeld einiges an Überzeugungsarbeit nötig, um wirklich namhafte Expertinnen und Experten für die Veranstaltung zu gewinnen. Diese wurde dann jedoch in letzter Minute in ein live-Webinar umgewandelt...

Planänderung!

Die Vorbereitungen begannen im Jahr 2018 gemeinsam mit Mag. Christina Labut und Univ.-Prof. Dr. Akos Heinemann. Im März 2020 schließlich war ein schönes, stimmiges Programm inklusive aller Vortragenden zum Thema „Immunologie“ fertig. Und dann kam plötzlich alles ganz anders: Zuerst der Lockdown Mitte März und anschließend das generelle Veranstaltungsverbot. Schließlich erlaubte die Regierung im Sommer doch noch Präsenzveranstaltungen mit bis zu 1.000 Personen bei einem ausreichenden Hygienekonzept. Im Sommerurlaub wurden daher sämtliche Rechtsvorschriften und Verordnungen studiert und ein Konzept erarbeitet, das es zumindest 650 maskentragenden KollegInnen ermöglicht hätte, die Fortbildung doch noch als Präsenzveranstaltung zu erleben. Aber bereits im August zeichnete sich das Aus für jegliche Veranstaltungen ab und auch dieser Plan wurde hinfällig. Die Idee des Präsidiums, einfach alle Vorträge mit einigen ausgesuchten Zaungästen (ein bisschen erinnert es an die Muppet-Show) aufzuzeichnen und anschließend abzuspielen, war für Alexandra Mandl allerdings keine zufriedenstellende Option, wäre hier den Zuhörern jede Möglichkeit genommen worden, Fragen zu stellen und zu interagieren. Durch die kurz darauf verhängten Reisebeschränkungen war auch diese Option bereits wieder obsolet. So wurde schlussendlich die Idee des Webinars geboren. Hier war es schließlich möglich Vortragende live zuzuschalten und Fragen konnten gestellt und sofort für alle beantwortet werden.

Die Spannung steigt...

Normalerweise ist eine Fortbildung dieser Größenordnung schon Monate im Voraus fertig geplant und organisiert und man wartet nur noch auf den Tag X. In diesem Fall jedoch mussten kurzfristig noch mehrere Vortragende ersetzt werden, die plötzlich anderwärtig gebraucht wurden. Besonders schön war hier die Motivation und die Mithilfe vieler befreundeter Krankenhausapotheker, die ausgezeichnete Vortragende zu den bestimmten Themengebieten vorschlagen konnten. Auch der Erfahrungsaustausch und die kompetenten Inputs zahlreicher KollegInnen aus dem Fortbildungssektor haben einiges zum Erfolg der Fortbildung beigetragen. Die Sorge, ob sich die normalerweise sehr motivierte Apothekerschaft tatsächlich eine über 8-stündige Onlinefortbildung anhören wollte, die blieb allerdings bis zum Schluss. Rückblickend völlig unbegründet!

Nervosität am großen Tag?

„Ich hatte gar keine Zeit nervös zu sein.“, meint Alexandra Mandl auf die Frage, wie sie sich vor dem Übertragungsbeginn gefühlt hatte. Schließlich streikte nämlich wenige Minuten vor dem Start das Mikrofon von Prof. Heinemann und konnte erst in der allerletzten Sekunde wiederhergestellt werden.

Zu bemerken war von alledem für die Zuschauer jedoch nichts, denn Alexandra Mandl führte gewohnt souverän, kompetent und mit viel Charme durch die allererste ganztägige Zentrale Fortbildung im Webinar-Format.