9. Jän. 2019

Refraktärer und superrefraktärer Status epilepticus

Foto: chaikom/GettyImages

Wenn ein Status epilepticus mit Benzodiazepinen und Antikonvulsiva nicht zu beenden ist, kommen Medikamente der dritten und vierten Linie und nicht medikamentöse Verfahren zum Einsatz, um die Anfälle zu kontrollieren. Angesichts der hohen Mortalität beim refraktären und superrefraktären Status epilepticus hat die Optimierung der Therapieoptionen und die Berücksichtigung von Komorbiditäten große Wichtigkeit. Ein Forum beim diesjährigen Europäischen Epilepsie-Kongress der ILAE in Wien diskutierte neue Entwicklungen auf diesem Gebiet. (CliniCum neuropsy 6/18)

Ein Status epilepticus (SE), der über 60 Minuten andauert und durch die Gabe von Benzodiazepinen und i.v. Antikonvulsiva (wie Phenytoin, Phenobarbital, Valproat oder Levetiracetam) nicht beendet werden kann, wird als refraktär bezeichnet (RSE). Wenn der SE auch nach Gabe von i.v. Anästhetika über 24 Stunden nicht durchbrochen werden kann, wird er als superrefraktär definiert (SRSE). Prof. Dr. Adam Strzelczyk, Universität Frankfurt, fasste Studien zu Inzidenz, Kosten und Mortalität von RSE und SRSE in deutschen Kliniken zusammen. Von bis zu 20.000 SE-Fällen pro Jahr sind ca. ein Viertel refraktär und ca. 13 Prozent superrefraktär. Die Kosten der Behandlung von eingewiesenen SE-Patienten betrugen bis zu 15.000 bzw. 50.000 Euro im Falle eines SRSE. Die mediane Dauer des Klinikaufenthalts lag bei etwa zwei Wochen. Die Mortalität betrug ca. 15 Prozent bzw. bis zu 40 Prozent beim SRSE. Insbesondere die hohe Sterblichkeit zeigt, dass dringend verbesserte Therapien zur Behandlung von RSE und SRSE benötigt werden.

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin CliniCum neuropsy