13. Nov. 2017

Lehrpraxis: Salzburger greifen zur Selbsthilfe

Foto: Wikimedia/gemeinfrei

AUSBILDUNG – Mangels Bundes-Lösung stemmt Salzburg Löwenanteil der Lehrpraxisfinanzierung selbst. (Medical Tribune 45/17)

Jeder interessierte Jungmediziner bekommt in Salzburg auch ab 2018 einen Platz in einer Lehrpraxis – egal ob jemand auf freiwilliger Basis eine Lehrpraxis machen möchte oder verpflichtend im Rahmen der neuen Ausbildung eine Lehrpraxis absolvieren muss (ab etwa Mitte 2018). In einem „sehr konstruktiven Arbeitsgespräch“ mit SGKK, Salzburger Ärztekammer, der Österreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität sei es gelungen, eine gemeinsame Lösung zu finden, teilte Gesundheits- und Spitalsreferent LH-Stv. Dr. Christian Stöckl am Allerheiligentag mit. Und so sieht die Lösung aus: Jeweils 35 Prozent der Kosten übernehmen das Land und die SGKK, zehn Prozent trägt der Inhaber der Lehrpraxis. Um die Übernahme des restlichen Fünftels hat Stöckl Gesundheitsministerin Dr. Pamela Rendi-Wagner ersucht. Denn das Gesundheitsministerium hätte einen Beitrag in der Höhe von einer Million Euro zur Finanzierung zugesagt. „Obwohl ich bereits mehrmals urgiert habe“, begründet Stöckl das Vorpreschen Salzburgs, gebe es bisher noch immer keine bundeseinheitliche Lösung zur Lehrpraxisfinanzierung. Auch SGKK-Obmann Andreas Huss, MBA, kann sich einen Seitenhieb nicht verkneifen: Die SGKK beteilige sich an den Kosten, „auch wenn dies eigentlich Aufgabe und Zuständigkeit des Bundes wäre“. Ähnlich Salzburgs Ärztekammer- Präsident Dr. Karl Forstner: Die Salzburger Initiative Allgemeinmedizin werde die Lehrpraxis ermöglichen, „auch wenn bundesweite Lösungsansätze fehlen“.

Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune