Multiple Sklerose: Netzhaut spiegelt Schäden im Gehirn wider

In Österreich wird jährlich in etwa 450-mal die Diagnose Multiple Sklerose (MS) gestellt. Insgesamt sind rund 13.500 Menschen hierzulande von dieser Erkrankung betroffen (Stand 2021). Laut einer Studie der Medizinischen Universität Wien* kann die Netzhaut als Prognosemarker für den Schweregrad einer MS-Erkrankung herangezogen werden, denn diese spiegelt Schäden im Gehirn wider. Die Ergebnisse wurden im renommierten Fachjournal „Neurology“ publiziert.

Inhaltsverzeichnis
Sehnerv, Abschnitt des Gehirns von der Seite gesehen. Nervenverletzung. Schlechte Augensicht. Optikusneuritis. Entzündung. Ältere Frau, Seitenansicht
Naeblys/GettyImages

Hintergrund

MS ist eine Autoimmunerkrankung, die sehr unterschiedlich verläuft. Die Remission von Schüben ist bei der schubförmigen Verlaufsform ein wichtiger kurzfristiger als auch langfristiger Prognosemarker. Im Rahmen dieser Erkrankung kommt es auch häufig zu einer akuten Optikusneuritis (ON). Bei MS-assoziierter akuter ON kann durch die optische Kohärenztomographie (OCT) die Ausdünnung der Netzhautschicht gemessen werden, die einen zuverlässigen Biomarker für den Schweregrad einer MS darstellt. Genauer gesagt ist diese Ausdünnung ein Maß für die funktionelle Erholung als auch für das Ausmaß der neuroaxonalen Schädigung. Nach wie vor ist eine Vorhersage einer nicht akuten ON schwierig. Ziel der Studie war es herauszufinden, ob ein Verlust an Netzhautschichtdicke infolge eines MS-Schubes die Schwere weiterer Schübe vorhersagen kann.

Methodik

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