Darminfektionen bei CED

Bei akuter Verschlechterung einer chronisch entzündlichen Darm­erkrankung (CED) ist differenzial­diagnostisch neben einem Schub der chronischen Erkrankung auch an eine interkurrente Darminfektion zu denken.
In einer aktuellen Studie wurde nun bei 9.403 Patien­ten mittel sPCR-Untersuchung von Stuhlproben die Häufigkeit von gastrointestinalen Infektionen erhoben. Bei diesen Patienten waren im Zusammenhang mit einer Durchfallepisode insgesamt 13.231 Stuhluntersuchungen durchgeführt worden. Dies betraf 277 Patienten mit Morbus Crohn (454 Stuhlproben), 300 Patienten mit Colitis ulcerosa (CU, 503 Proben) und 8.826 Patienten ohne CED (12.275 Proben).
Im Vergleich zu Patienten ohne CED ergab sich bei Patienten mit CED weniger häufig ein positiver Stuhlbefund (Crohn 18 %, CU 16 %, keine CED 27 % positiver Stuhlbefund). Im Vergleich zu Patienten ohne CED war bei Crohn-Patienten die Prävalenz für Norovirus und Campylobacter erhöht; CU-Patienten hatten eine erhöhte Prävalenz von Campylobacter, Plesiomonas und E-coli-Spezies.
Bei 77 Patienten die endoskopiert worden waren, konnte kein endoskopischer oder histologischer Prädiktor für einen positiven Stuhltest identifiziert werden.
Bei CED-Patienten mit negativem Stuhlbefund war es wahrscheinlicher, dass sie eine Eskalation der CED-Therapie benötigten. Eine gastrointestinale Infektion hatte allerdings keinen Einfluss auf den weiteren Verlauf der CED.

Axelrad JE et al. Am. J. Gastroenterol. 2018; 113: 1530–9

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Dieser Beitrag erschien auch im Printmagazin Medical Tribune