12. Dez. 2023Unverzichtbare Daten

ÖGR: Welche Informationen rheumatologische Register liefern

Register komplettieren die wissenschaftliche Datenlage zu zugelassenen Medikamenten, indem sie Informationen über den Einsatz und vor allem die Sicherheit dieser Therapien unter klinischen Alltagsbedingungen liefern. Diskussionsstoff entsteht, wenn Daten aus kontrollierten Studien und Registern einander widersprechen. 

Ilya/AdobeStock

Klinische Studien liefern Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten unter kontrollierten Bedingungen. Darüber hinaus können aus Registern wichtige zusätzliche Informationen gewonnen werden, so OA Dr. Raimund Lunzer vom Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Graz. Er betont, dass es sich dabei primär um Sicherheitsdaten handle. Die einzige Information, die Register zur Wirksamkeit liefern, ist die Persistenz, also die Zeit, die Patientinnen und Patienten unter klinischen Alltagsbedingungen bei einer bestimmten Therapie bleiben. Diese erlaube Aussagen sowohl zu Wirksamkeit als auch zur Verträglichkeit, da man davon ausgehen könne, dass Therapien, die nicht wirken oder nicht vertragen werden, auch nicht weiter angewandt werden.

Neben Daten zur langfristigen Verträglichkeit, können aus Registern auch Informationen zur Häufigkeit und Bedeutung von Komorbiditäten oder zu Schwangerschaften unter Therapie gewonnen werden. Auch genderspezifische Effekte sowie Patient Reported Outcomes (PROs) lassen sich aus Registern ableiten. Und nicht zuletzt geben internationale Register auch Auskunft über die Anwendung bzw. Verfügbarkeit moderner Therapien in unterschiedlichen Regionen. Dies betrifft auch unterschiedlich restriktive Erstattungspraktiken in verschiedenen europäischen Ländern. Bemerkenswert sei in diesem Zusammenhang, dass beispielsweise in der Behandlung der Psoriasis-Arthritis (PsA) sowie der axialen Spondyloarthritis (axSpA) in 5 europäischen Ländern nicht die Empfehlungen von ASAS/EULAR gelten, sondern nationale und zum Teil bereits viele Jahre alte Leitlinien befolgt werden müssen.

Register weisen auf die Bedeutung von Komorbiditäten hin

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