5. März 2024Mangelernährung bei CED

ECCO: Ernährungssituation bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen optimieren

Ernährungstherapie spielt im Management der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) eine wichtige Rolle. Dies allein schon aus dem Grund, dass CED-Betroffene nicht selten von Mangel- oder Fehlernährung bedroht sind. Darüber hinaus kann mittels enteraler Ernährung Remission induziert werden.

Darmgesundheit. Eingeweide auf rosa Hintergrund, Draufsicht.
9dreamstudio/AdobeStock

Die nicht selten suboptimale Ernährungssituation von Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) führt potenziell zu einer Reihe von Komplikationen. Dr. Emma Halmos von der Monash University in Melbourne, Australien, nennt Fatigue, reduzierte Lebensqualität und Depression. Ungünstige Ernährung erhöht das Infektionsrisiko und verschlechtert das Ansprechen auf Kortikosteroide ebenso wie die Wundheilung. Dies alles führt letztlich im schlimmsten Fall auch zu erhöhter Mortalität. Auch chirurgische Outcomes werden durch Mangelernährung beeinträchtigt.

Auftreten von Sarkopenie/Myopenie im Auge behalten

Um Mangelernährung im klinischen Kontext zu diagnostizieren und zu quantifizieren, empfiehlt Halmos, auf das Auftreten von Sarkopenie/Myopenie, also eines verstärkten Abbaus fettfreier Körpermasse, zu achten. Diese wird durch den Body Mass Index („a rubbish marker for malnutrition“) nicht erfasst. Der Goldstandard in der Diagnose von Sarkopenie ist DXA (Dual Energy X‑Ray Absorptiometry). Darüber hinaus eignen sich Bioimpedanz und Ultraschall. Mittels Ultraschall kann auch eine viszerale Adipositas festgestellt werden. Halmos betont in diesem Zusammenhang, dass in der CED-Population Adipositas nicht selten ist und durchaus mit Myopenie vergesellschaftet sein kann. Eine Longitudinal-Studie zeigte, dass bei CED-Patientinnen und CED-Patienten mit den Jahren gleichzeitig Übergewicht und Myopenie/Sarkopenie häufiger werden. Reduzierte Knochendichte wurde bei mehr als einem Drittel der Probandinnen und Probanden gefunden, blieb in dieser Kohorte jedoch über die Jahre stabil.1 Halmos: „CED-Patienten und -Patientinnen werden schwerer, mit mehr Fett, weniger Muskelmasse und weniger Kraft“. Als einfache Tests für den klinischen Alltag empfiehlt Halmos die Messung des Taillenumfangs, Bioimpedanz und eine Bestimmung der Hand-Griffstärke: „Das ist einfach billig und überall durchführbar.“

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